Zurück nach Chile
Über die Anden zurück nach Chile
Nach den beiden Nationaparks "Torres del Paine" und "Los Glaciares" führt
uns unser Weg zurück über die Anden nach Chile. Die Landschaft wird -
endlich - wieder etwas hügeliger, abwechslungsreicher und hat wieder mehr
Vegetation. Die endlosen Grasbüschel der patagonischen Steppe gehen uns
jetzt doch schon etwas auf die Nerven.
Die Nationalparks - Eine Cash Cow
An sich sind die Gebühren für die Nationalparks nicht teuer. Frech ist allerdings, dass ausländische Touristen so richtig zur Kasse gebeten werden. In der Regel zahlt der Tourist das Drei- bis Vierfache an Eintrittsgeld wie ein Einheimischer. Ärgerlich ist auch, dass bei einem mehrtägigem Aufenthalt jeden Tag auf's neue der Eintrittspreis verlangt wird. Besonders heftig waren die Jungs im Los Galciares. Hier haben wir an einem Tag zweimal Eintritt gezahlt, weil wir innerhalb desselben Parks ein zweites Gate passiert haben. Wir sind ja prinzipiell Befürworter von solchen Gebühren, aber das geht echt ein bisschen zu weit.
Das Wetter
Die Temperaturen sind weiterhin konstant. Tagsüber ca. 15-25 Grad, je
nachdem ob wolkig oder nicht. Nachts kann es dafür dann schon mal auf 8-12
Grad runtergehen. Schade ist, dass in und um den Anden immer irgendwo Wolken
hängen und wir seit einiger Zeit keinen wirklich blauen Himmel und
strahlenden Sonnenschein mehr hatten. Aber das kommt sicher wieder, wir haben ja
noch bisschen Zeit ;-)
Tiere
Wir haben ein neues Lieblingstier: den Gockelhahn. Der Gockelhahn wohnt bevorzugt
in der Nähe unserer Cabanas oder unter unserem Hotelfenster. Diejenigen
unter Euch, die wie ich ein Stadtkind sind und denken, der Hahn kräht einmal
in der Früh und gut ist's, die liegen falsch. Der Hahn kräht 2 Stunden
ununterbrochen. Und das mit einer Lautstärke, dass man selbst mit Ohropax
senkrecht im Bett steht. Besondere Freude kam bei uns auf, als wir feststellten,
dass das Fetteste der Gockeltiere auf unserer Terasse schlief ;-). Bis er halt
aufgewacht ist ....
Autofahren
Was hier in Südamerika wirklich lustig ist, sind die Verkehrsschilder. Dass
jede Kurve angeschrieben ist, hatten wir ja schon erwähnt. Aber so wirklich
total nutzlos sind die Geschwindigkeits-Schilder. Erstmal hält sich da kein
Mensch dran. So richtig keiner. Und es stört auch die Polizei nicht
wirklich. Zudem sind die meisten Schilder total hirnrissig. An den seltsamsten
Stellen taucht plötzlich ein Schild auf mit "20 km/h"; die Kurve ging auch
mit 120 ganz prima. An anderen Stellen steht "60 km/h" auf einer üblen
kurvigen Schotterstrasse, wo man mit 40 schon aus der Kurve getragen wird. Das
haben die Jungs hier eindeutig nicht im Griff.
Wie immer ein paar Fotos, um das Ganze zu verbildlichen ;-)
Fitz Roy
Ein unglaublich imposanter Berg. Und er muss wohl auch für "echte"
Bergsteiger sowas wie ein Muss sein.
Fitz Roy - hinter hässlicher Kulisse
Denn der Ort, der am Fuße des Berges liegt - El Chalten -, ist wohl einer der hässlichsten Orte dieses Planeten. Besteht nur aus ca. 50 echten Einwohnern, die anderen "Tausend" sind *Urlaubsgäste*, die - so vermuten wir - den Berg besteigen wollen.
In den Alpen würde jeder von uns einen riesen Bogen um diesen Ort machen: extrem überteuert und grauenvoll hässlich. Aber hier ist das irgendwie anders: rappelvoll mit Touris (die meisten natürlich aus Europa).
Wir haben's nicht verstanden, haben uns am Abend in einer Kneipe hemmungslos volllaufen lassen und sind am nächsten Morgen fluchtartig weiter gefahren.....
Nochmal El Chalten
... no comment ....
Eine Schlammschlacht
Auf der Fahrt weiter von EL Chalten in Richtung Chile haben wir einen richtig,
richtig verregneten Tag erwischt. Regen ist eigentlich gar kein Ausdruck.
Und da haben wir dann auch festgestellt, dass die Schotterstrassen, über die
wir immer so schimpfen, noch nichts sind gegen nasse Schotterstrassen. Diese
verwandeln sich dann in eine einzige Schlammgrube.
Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 30 km/h sind wir durch ca. einen
halben Meter tiefen Schotter-Schlamm getuckert. Als wir nach sechs Stunden wieder
halbwegs Boden unter den Rädern hatten, konnten wir dann unsere neue
"Lackierung" begutachten. Schickes Schlammbraun (wird sicherlich die Trendfarbe
im nächsten Herbst; falls nicht, können wir immerhin bei einem
Manöver mitfahren). Was auch erstaunlich ist, der Schlamm geht auch nicht
mehr ab. Trotz Schlauch und mehrmaligem Regen sieht das Auto immer noch so aus
(nur die Türgriffe und Fenster reinigen wir ab und zu ;-)
Die Sicht von drinnen nach draussen
Gut, dass der Beifahrer beim Autofahren nichts sehen muss ... ;-)
Die Strassen - wie immer endlos
Es verblüfft uns auch nach 4 Wochen immer noch. Endlose Strassen; über
hunderte von Kilometern nichts, gar nichts. Kein Baum, kein Strauch, geschweige
denn Zivilisation.
Die Landschaft - auch immer noch endlos
Aber immerhin wird sie wieder hügeliger und etwas vielfältiger. Daran
kann man schon erkennen, dass wir auf dem Weg zurück zu den Anden und in
Richtung Chile sind.
Unglaublich blaue Seen
Kurz vor der Granze zu Chile wartet nochmal ein kleines Paradies. Lago Posados
und Lago Pueyrredon. Unheimlich blaues, glasklares Wasser, grüne Wälder
und das alles vor der Kulisse der schneebedeckten Berge. Ganz
großartig.
Cabana am See
Wir haben uns mal wieder in eine Cabana eingemietet. Blick direkt auf den See
(siehe nächstes Fotos). Auf dem Grill rechts im Bild schmort unsere Lammhaxe
(eine ganze). Damit haben wir nicht nur uns sondern auch alle Hunde der Umgebung
glücklich gemacht ;-)
Unsere Cabana vor fantastischer Kulisse
Da braucht's keine Beschreibung mehr, oder? ;-)))
Landschaft rund um die Seen
Erinnert etwas an USA, aber noch deutlich ursprünglicher. Nach all der
patagonischen flachen und einfarbigen Steppe eine wahre Wohltat für's
Auge.
Die Anden - kurz vor Chile
Ein letzter Blick auf die argentinische Seite der Anden. Gleich werden wir
Argentinien hinter uns lassen und Richtung Carretera Austral fahren.
Die Grenzstation - Mitten in der Botanik
Endlich mal ein stressfreier Grenzübergang: Das Haus mit dem grünen Dach. Innen sitzt an einem riesigen Schreibtisch aus dunklem Holz der Grenzbeamte, natürlich in Uniform. Vor dem Schreibtisch stehen zwei riesige Stühle, auf denen wir dann Platz nahmen (erinnerte irgendwie ans Standesamt) und still saßen, währen der Grenzbeamte unsere Daten per Hand in ein Buch schrieb. Natürlich waren wir wieder nervös, ob alles klappt, ob wir alle Unterlagen haben, etc.
Nachdem alles geklappt hatte kam wie immer selbige Prozedur auf der anderen
Seite. Der chilenische Grenzbeamte erklärte uns, dass sein Kollege gerade
angelernt wird. Den deutschen Pass hat er satte 5 Minuten untersucht, immer
wieder ins Licht gehalten, herrlich. Nachdem wir dann (wie immer) Bananen, Salami
und Käse wegwerfen mussten (eigentlich sollten wir es jetzt schon langsam
wissen), durfte der Lehrling dann unser Auto durchsuchen. Aber Glück
im Unglück, er hat nicht alles komplett ausgeräumt und unterm Sitz
sogar zwei volle Dosen Cola gefunden. Da haben wir uns sehr gefreut. Welcome to
Chile ;-)
Good bye, Argentina .... schön war's.