Northern Territory
Vom Regenwald in die Wüste
Unser Weg durchs Northern Territory führte uns nach Darwin, dann durch den
Kakadu National Park runter nach Alice Springs, weiter zum Ayers Rock und endet
am Kingsy Canyon.
Die Landschaft
Sowohl die Landschaft als auch das Klima (siehe unten) im Northern Territory
variieren extrem: in der Nähe von Darwin fahren wir zuerst durch grüne
Wiesen- und Weidelandschaften; die nächste Station, der Kakadu National
Park, ist ein einziger großer Regenwald, der drei Monate im Jahr unter
Wasser steht ("the Wet"); nach dem Verlassen des Regenwaldes in Richtung
Süden geht es zuerst durch Busch- und Graslandschaften, die langsam in die
staubigen und öden Wüstengebiete Zentralaustraliens
übergehen.
Das Wetter
Obwohl wir uns nur innerhalb eines Bundesstaates bewegt haben, hätte das
Wetter nicht unterschiedlicher sein können.
Im Kakadu National Park im Norden hatte es 40 Grad im Schatten bei 95%
Luftfeuchtigkeit .... Aktivitäten im Freien sind kaum möglich ... vom
Stuhl aufzustehen um sich ein kaltes Bier zu holen, lässt einen in Schweiss
ausbrechen .... auch nachts gibt es kaum Abkühlung.
In Zentralaustralien beim Ayers Rock hingegen war das Klima total anders:
Wüstenklima!
Keine Luftfeuchtigkeit, tagsüber zwar um die 35 Grad, aber nachts geht es
runter bis auf 10 Grad .... und endlich wieder ohne Klimaanlage schlafen
;-)
Die Tiere
Die Papageien! Hier gibt es unzählige Arten von Papageien in allen Farben
und Größen. Wir finden die Papageien oft direkt an der Strasse oder in
den Bäumen auf den Campingplätzen.
Und die Papageien machen einen Wahnsinns-Krach; wenn ein Schwarm Kakadus
über einen hinweg fliegt, da legt man freiwillig die Ohren an ;-)
Auch haben wir hier zum ersten Mal Wellensittiche in freier Wildbahn gesehen.
Irgendwie war für mich der Wellensittich immer das klassische Haustier und
ich hatte noch nie einen Gedanken daran verschwendet, dass der ja auch irgendwo
herkommen muss. Aber jetzt wissen wir's: er kommt aus Australien ;-)
Eine richtige Plage sind hier die Fliegen. Ganz normale Stubenfliegen, aber in
einer Menge, sowas haben wir bisher noch nie erlebt. Man steigt aus dem Auto und
binnen weniger Sekunden sitzen ca. 30 Fliegen auf einem, bevorzugt im Gesicht.
Sie kriechen in die Ohren und Nase, unter die Brille, und ein paar mal hab ich
auch schon welche verschluckt. Viele Leute laufen deshalb mit Netzen über'm
Gesicht rum.
Für Wanderungen hab ich mir jetzt tatsächlich so einen albernen
Tropenhut mit Netz drumrum gekauft. Und das war eine gute Investition!
Positiv erwähnen möchten wir, dass es sehr wenig überfahrenen
Tiere am Strassenrand gibt. Im Reisefüher und in Reiseberichten hört
man immer, dass alle paar Meter tote Tiere liegen. Aber bisher würden wir
sagen, dass dies Gottseidank eher selten der Fall ist.
Man muss allerdings wirklich aufpassen, denn kaum bricht die Dämmerung
herein, schon hoppeln sie alle über die Strasse.
Im Folgenden wie immer ein paar Fotos, um unsere Eindrücke etwas bildlicher
zu machen ;-)
Wilkommen in der Regenzeit
Wir hatten uns die ganze Zeit, als wir entlang der Westküste gefahren sind,
gefragt, wann wir denn in das Gebiet kommen, indem Regenzeit herrscht.
Spätestens im Kakadu National Park waren wir dann angekommen. Obwohl es
nicht mehr geregnet hatte und das Wasser wohl auch schon ganz merklich auf dem
Rückzug war, waren viele Strassen immer noch nicht passierbar. Sowas wie auf
dem Foto war quasi an der Tageordnung ;-)
Kakadu National Park - Doch Kakadus?
Zum Kakadu National Park schreibt unser Reiseführer im ersten Satz, dass der
Name nicht von den Papageien kommt!?! Sondern vom verunstalteten Namen eines
Eingeborenen-Stamms, der ursprünglich dort gelebt hat.
Zuerst waren wir etwas enttäuscht ... doch keine Kakadus im
Kakadu-Nationalpark?
Umso mehr haben wir uns gefreut, als eines morgens beim Frühstück ein
Stück Baum in der Müsli-Schüssel landete und über uns ein
ohrenbetäubendes Gekrächze einsetzte: zwei Kakadus hatten sich dort
ebenfalls zum Frühstück niedergelassen ;-)
Unser Pool im Kakadu National Park
Jetzt fragt Ihr Euch sicher, warum wir Euch ein Bild von einem Swimming Pool
zeigen. Mit Recht.
Und die Antwort ist ganz einfach: das ist der Ort, ab dem wir uns 5 Tage lang die
Zeit vertrieben haben.
Falls Ihr Euch jetzt fragt, warum, dann kann ich auch das ganz leicht
beantworten: mitten im Kakadu National Park hat unser Wohnmobil beschlossen einen
Kühlerschaden zu haben, und da blieb uns nichts weiter übrig, als dumm
in der Sonne zu liegen, im Pool zu paddeln und darauf zu warten, dass die
Ersatzteile mit Flugzeug und Bus hierher geliefert wurden ;-)
Nicht füttern - wilde Dingos
Man sitzt abends nett draussen und trinkt ein Glas Wein, ahnt nichts Böses,
und plötzlich sitzt er nebem einem: der Dingo.
Angeblich machen die nichts, aber uns war dann doch wohler, als der gute Wau-Wau
wieder gegangen ist. (Ich musste immer dran denken, als Olaf in Afrika fast von
einem Schakal gebissen wurde ;-)
Auf unserem Camping-Platz gab es aber auch noch mehr böse Tiere. Unter
anderem gab es *Hinweise*, dass es Giftschlangen gibt und man sich bitte von
ihnen fernhalten soll (wie, das stand da leider nicht). Eine kroch genau vor uns
über den Weg. Anscheinend gilt der Hinweis andersherum nicht ;-)
Aborigines-Felsenmalerei
Nachdem unser Wohnmobil endlich wieder flott war, wollten wir im Kakadu Park eine
Regenwald-Walk machen, Vögel beobachten, eine Bootstour auf einem Bilabong
(Wasserloch) unternehmen und endlich Krokodile sehen. Aufgrund der Nachwehen der
Regenzeit (siehe oben), hatte jedoch alles - bis auf die Höhlenmalereien -
"zu".
Zuerst Frühstücken mit Pfau ...
... sehr idyllisch ...
... danach ein Bad im Regenwald
Eine Thermalquelle (!) mit einem Fluss und ein paar natürlichen Becken ...
ein Mini-Regenwald aussenrum ... mitten in der staubigen Wüste ... besser
kann man sich bei 38 Grad im Schatten einfach nicht erfrischen ;-)))
PS: Hier gab's keine Krokodile!
Zwei Aliens?
Naja, fast ...
Wycliff Wells ist der Ort in Australien, an dem die meisten Ufos gesichtet
werden! :-))
Wir haben gaaanz sorgfältig aufgepasst, aber leider keines gesehen.
War aber nicht schlimm, denn der ganze Ort ist dem Thema Aliens gewidmet; unser
Camping-Platz sah aus wie ein Themenpark. Schon irgendwie witzig, wenn man abends
auf dem Weg zur Bar mit seiner Taschenlampe aus Versehen eine 3 m hohe Hulk Figur
anstrahlt ;-)

Ormiston Gorge
Von Alice Springs aus kann man in die MacDonnell Ranges, einem Bergzug in der
flachen Wüste, fahren und dort Schluchten, Wasserlöcher und
Wasserfälle, steile Felswände und Canyons erforschen.
Wir haben uns für eine Wanderung durch die Ormiston Gorge entschieden -
wunderschön!
Der Thorny Devil
Man glaubt es nicht, aber das kleine Ding ist eine Eidechse!
Besser könnte Steven Spielberg sowas auch nicht hinbekommen, oder? ;-)
Der Ayers Rock - nur ein Felsblock in der Wüste?
Wir waren ja skeptisch. Ein großer Felsblock in der Wüste, na und? Als
wir ankamen, waren wir zuerst auch nicht sonderlich beeindruckt.
Wir haben es uns dann mit zwei Gläsern Wein am Sunset Viewing Point vorm
Ayers Rock bequem gemacht und zugesehen, wie sich seine Farbe von normalem
Ocker-Rot über Blutrot und Rostbraun hin zu Grau entwickelt haben.
Dieses Farbenspiel kombiniert mit einem Sonnenuntergang in der Wüste war
dann doch ein Erlebnis, das wir nicht mehr missen wollen ;-)
Ayers Rock bei Tageslicht
Am nächsten Tag haben wir uns den Felsen dann mal aus der Nähe angesehen und sind einmal rumgefahren. Man könnte auch laufen, muss dann aber immer wieder Umwege machen, da an manchen Stellen sich heilige Stätten der Aborigines befinden. Also haben wir das Auto genommen.
Etwas befremdlich fanden wir es, dass auf der einen Seite proklamiert wird, dass
der Ayers Rock für die Aborigines heilig ist und eine Besteigung des Ayers
Rock in etwa so gut ankommt, wie wenn bei uns die japanischen Touristen auf
unsere Kirchen klettern würden.
Auf der anderen Seite gibt es einen befestigten Wanderweg nach oben .....
Aber wie dem auch sei, in der sengenden Hitze da hoch zu kraxeln und dann nur die
flache Wüste zu sehen, wollten wir ja eh nicht ;-)
Die Olgas
Kata Tjuta - oder auch einfach nur "die Olgas".
Benannt von einem europäischen Entdecker namens Ernest Giles nach der
damaligen würtembergischen Königin Olga. Ich weiss ja nicht, wie ich
das finden würde, wenn Olaf in der Wüste ein paar Steine entdeckt und
sie die Michaelas nennt .... aber es war sicherlich gut gemeint. In den Olgas
gibt es ein paar Wanderwege, so dass wir diese, im Gegensatz zum Ayers Rock, dann
doch zu Fuß erobert haben ;-)
Kings Canyon - steile Abgründe ...
Wir haben ja mittlerweile eine Menge Schuchten und Canyons gesehen, aber der
Kings Canyon hat uns sehr beeindruckt. Dieser hat sich anscheinend mittlerweile
neben dem Ayers Rock und den Olgas zu einem der Haupt-Touristenziele gemausert;
das spiegelt sich auch in der Menge der Touristen wieder. Alle bisherigen
Camping-Plätze waren leer, auf Wanderungen waren wir alleine unterwegs. Am
Kings Canyon waren Menschenmassen, der Campingplatz ausgebucht und ein Bus mit
Teenagern hat uns sogar vom Ayers Rock zum Kings Canyon verfolgt ;-(
... weiter geht's nach South Australia
Nach dem Kings Canyon geht's weiter in Richtung Süden und wir verlassen das
Northern Territory in Richtung South Australia.