Chobe Riverfront & Victoria-Fälle
Botswana und Zimbabwe - Das wahre Afrika
Nach dem einfachen Reisen durch die "zivilisierten" afrikanischen Länder
Südafrika und Namibia boten Botswana und Zimbabwe erstmals eine gewisse
Herausforderung ob des Reisens; von der Einreise übder das Buchen
eines Hotels oder einer Tour bis hin zum Tanken. Aber lest selbst ;-)
Einreise
Erstaunlicherweise war der Grenzübertritt von Namibia nach Botswana vollkommen problemlos und in wenigen Minuten erledigt.
Anders hingegen der Übertritt von Botswana nach Zimbabwe. Dieser dauerte fast eine Stunde, wir mussten eine Unmenge an Zetteln ausfüllen und waren am Ende schlappe 150 US-$ los. Nur, um einreisen zu dürfen. Dieser stolze Preis beinhaltete so tolle Sachen wie eine Autoversicherung (nicht, dass wir eine solche schon hätten), für die der "Beamte", der seinen Schreibtisch hinter einer Palette Bier aufgebaut hatte, deutlich mehr Geld wollte, als auf der Quittung stand. Hier machte sich bemerkbar, dass wir keine Reise-Anfänger mehr sind ... sehr zum Leidwesen der Grenzbeamten ;-)
Das Wetter
MIt einem Wort: heiß, unglaublich heiß. Die Monate August und September sind die Hitzemonate in Botswana, was Temperaturen um die 40 Grad bedeutet.
Die Menschen
Die Menschen in Botswana sind zwar meistens freundlich, aber man merkt bzgl. ihrer Ausbildung einen sehr sehr deutlichen Unterschied zu Südafrika oder Namibia. Zwei Beispiele:
1) Wir sitzen beim Abendessen im Restaurant. Ich frage, ob sie dort Weißwein haben. Die Antwort ist nein. Nachdem ich mehrmals beobachtet habe, dass eine Bedienung an den Nachbartischen Weißwein serviert, frage ich nochmal nach. Und es stellt sich heraus, dass es Wein nur in der Flasche, aber nicht im Glas gibt. Meine Frage nach Weißwein im Allgemeinen war also zu unspezifisch.
2) Wir wollen eine Safari-Bootstour auf dem Chobe River machen. Das Hotel bietet
solche an, wir möchten aber eine Tour nur für uns beide. Nach langem
hin und her konnten die Leute dort das organisieren. Als, mit deutlicher
Verspätung der Bootsführer kommt um uns abzuholen, erklärt er uns,
dass wir nicht, wie alle anderen Boote, in den Nationalpark fahren um die Tiere
zu sehen, sondern in die andere Richtung und dass wir uns dort den
Sonnenuntergang ansehen. Wollten wir nicht. Die Dame an der Rezeption war sehr
verwirrt; Bootstour ist für sie Bootstour, egal wohin ;-(
Die Landschaft
Die Chobe Riverfront war einer der ansprechendsten Landstriche bisher. Durch den
Fluß gibt es auch zur Trockenzeit noch grüne Wiesen, die sich weit ins
Land erstrecken und auf welchen Herden von Gnus und Zebras grasen. An den
Flußläufen entlang stehen große Bäume, im Fluß baden
Elefanten und Nilpferde; in Summe sieht es einfach so aus, wie man sich "Afrika"
vorstellt.
Wohnen & Essen
Wir waren überrascht, dass der Standard der Unterkünfte in Botswana
durchaus vergleichbar mit dem in Südafrika oder Namibia war. Leider war
alles im Schnitt ca. 20% teuerer. Essen ist etwas einfältig, aber immer noch
besser, als Südamerika ;-)
Und wir hatten in Botswana sehr gutes chinesisches Essen ;-)
Im folgenden wie immer etwas Anschauungsmaterial ;-)
Nicht nur Elefanten ...
... sondern auch Warzenschweine und Antilopen toben tagsüber und vor allem
nachts über die Strassen rund um Kasane ... und sogar in der Stadt kann man
schon mal einem Elefanten über den Weg laufen ;-)
Die Urheber der Flurschäden
Das wohl häufigste Tier in Botswana ist der Elefant. In riesigen Herden
stehen sie tagsüber am Strassenrand unter den Bäumen im Schatten. Am
späten Nachmittag kann beobachten, wie sie im Fluß baden und ab und zu
mal rüber nach Namibia schwimmen. Fährt man durch den Chobe National
Park, so zeigt sich stellenweise eine derart dramatische Verwüstung der
Vegetation, für die man normalerweise irgendeine schlimme Naturkatastrophe
verantwortlich machen würde. In diesem Fall heiß sie Elefant. Die
Elefanten fressen nicht nur die Blätter der Bäume, sondern auch die
dünnen Äste. Mit ihren Stoßzähnen schälen sie die Rinde
von den Bäumen. Und irgendwann sind die Bäume tot und werden umgewalzt.
Der Wald sieht dann aus wie nach einem Großfeuer-Sintflut-Tornado ;-)
Chobe Riverfront - Ein Paradies für Tiere
Die Chobe Riverfront war landschaftlich der schönste Safari-Park, in dem wir
bisher waren. Die Wiesen sind grün, der Chobe River schlängelt sich
idyllisch zwischen den Bäumen durch und man erahnt die Weite Afrikas. Und
dazu noch die tollen Tiere ... ein Traum.
Pelikan-Invasion
Aufgrund des Flußes, der das ganze Jahr über Wasser führt, ist
Chobe ein Paradies für Vogelbeobachter. Obwohl wir's ja normalerweise mit
Vögelbeobachten nicht so haben, fanden wir die dortige Palette an Federvieh
wirklich toll ... alle Größen, alle Farben ... wie z.B. die "Herde"
Pelikane.
Der Hornrabe - ein seltsamer Vogel
Dieser seltsame Geselle jagt bevorzugt Schlangen. Und wenn diese giftig sind,
dann macht ihm das auch nichts. Die untere Seite seiner Flügel ist
weiß, darauf gehen die Schlangen los und spritzen ihr Gift in sein
Gefieder, was den Hornraben nicht verletzt. Ist die Schlange dann müde wird
sie gefressen. Beeindruckend, oder?
Nicht wasserdicht
Das Federkleid des Schlangenhalsvogels ist, ungleich derer vieler anderer
Vögel, die im Wasser jagen, nicht gegen Wasser geschützt. Also muss der
Schlangenhalsvogel ab und an ans Ufer kommen und sich trocknen lassen. Was bei
den Temperaturen in Botswana jedoch keine große Sache ist ;-)
Einfarbige bunte Vögel ...
... und mehrfarbige bunte Vögel
Der Wasserbock ...
... von uns auch liebevoll "Zielscheiben-Antilope" genannt ;-)
Riesen-Eidechse
Oder auch Waran genannt. Dieser Geselle hier war über einen Meter lang.
Besonders fasziniert hat uns die schwarze gespaltene Zunge. Darüber hinaus
waren wir erstaunt, dass diese Tiere unglaublich furchterregend fauchen
können und flink wie ein Wiesel sind.

Das Nil-Krokodil
Liegt überall im Chobe Park herum und scheint recht agressiv zu sein. In Anbetracht der Zähne hält man da doch lieber Abstand.
Trotz Krokodil - ein Spielplatz für Kinder
Die Kinder in Kasane stören sich nicht dran, dass sie in einem Nationalpark
spielen. Baden und Plantschen macht genauso viel Spaß wie im Schwimmbad ...
vermutlich noch mehr ;-)
Chobe aus dem Auto ...
Im Chobe Nationalpark kann man selbst mit dem Auto herumfahren. Meistens
verläuft sich alles recht gut und man bekommt nicht allzu viel mit von den
anderen Autos. An "Attraktionen", wie z.B. dem Löwen-Rudel, staut es sich
dann allerdings ... da können schon mal 10 Autos um ein Tier rumstehen ...
wir haben deshalb versucht, immer "eigene Tiere" zu finden. Da braucht man zwar
mehr Geduld, aber es lohnt sich.
... und Chobe vom Boot aus
Es ist ebenfalls möglich, eine Boots-Tour auf dem Chobe River durch den
Nationalpark zu machen. Betrachtet man dieses Bild ist es sicherlich
verständlich, warum wir alles dran gesetzt haben, eine Privat-Tour zu
buchen. Und dass die Elefanten (hinter den Booten kaum noch zu erkennen) den
Spaß am Baden verloren haben, ist dann auch kein Wunder ;-)
Schlammbad
Unglaublich lustig zu beobachten sind die Elefanten, wenn sie sich im Schlamm
wälzen ... herrlich.
Big Hippo is watching you
Schön vom Boot aus zu beobachten sind die Nilpferde ... nein, stop ... die Hippos beobachten uns im Boot ;-)
Happy Hippo Time
Und nicht nur eins oder zwei ...

Vorsicht, schnappt!
Auch vor diesem Nilpferd nehmen wir uns besser in Acht ... so lieb diese Riesen
aussehen, die Zähnchen sind nicht ohne .... und sie gehören damit zu
den gefährlicheren Tieren in Afrika.
Die Victoria-Fälle - leider zur Trockenzeit
Während der Trockenzeit - also als wir dort waren - fließen gerade
einmal 4% des normalen Wasservolumens die Victoria-Fälle hinunter. Wir waren
etwas enttäuscht, denn die Fälle waren nicht so beeindruckend, wie wir
gehofft hatten. Aber es war ein schöner Ausflug.
Victoria-Fälle
Eigentlich wollten wir über eine Brücke hinüber auf die
zambesische Seite der Victoria-Fälle. Allerdings wurde auf Zambia-Seite das
Wasser noch weniger ... und wir hatten nach der Einreise nach Zimbabwe eh die
Nase voll von afrikanischen Grenzübertritten ... also haben wir uns mit der
Zimbabwe-Seite begnügt ;-)
Kein Sprit in Zimbabwe ...
... weder Diesel noch Benzin noch Paraffin ... und das ist dort aufgrund der
katastrophalen Regierung ein Dauerzustand ...
Zimbabwe tankt
An dem Morgen, als wir Kasane verlassen wollten, fuhren wir (in Botswana) zur
Tankstelle. Dort stand ungefähr die halbe Bevölkerung Zimbabwes mit
vollbeladenen Autos: Fässer, Kanister, Flaschen und alle erdenklichen
Gefäße, in welchen man Benzin über die Grenze transportieren
kann. Nach einigen Stunden war das Benzin dann aus. Da dies im Umkreis von 200
Kilometern die einzige Tankstelle war, mussten wir wohl oder übel eine Nacht
länger bleiben und auf den nächsten Tanklaster warten ;-(
Die Sonne geht unter in Kasane ...
... und wir fahren weiter ins Okawango-Delta. Davon mehr beim nächsten
mal.
Mehr Chobe-Tiere
Die Tierfreunde unter Euch finden auf der nächsten Seite noch ein paar mehr Fotos von den bezaubernden Tierchen des Chobe-Nationalparks ....