Hanoi
Die Hauptstadt Vietnams
Auch Hanoi ist in unserem Reiseführer etwas zurückhaltend beschrieben.
Ein paar historische Plätze, ein paar schöne Häuser, aber nichts,
womit man Tage verbringen könnte. Nichts desto trotz hat uns Hanoi besser
gefallen als Saigon, alleine schon, weil es in Hanoi deutlich geruhsamer zugeht.
Letztendlich war Hanoi unser Ausgangspunkt für die Halong Bucht und für
den Rückflug nach Bangkok.
Zugfahren - Teil II
Die Zugfahrt von Saigon nach Hue war ja noch einigermassen akzeptabel. Für
die Fahrt von Hue nach Hanoi, die "lediglich" 12 Stunden dauerte, haben wir uns
nur Plätze im "Soft Seat Compartment", also in der Weich-Sitz-Klasse
gekauft. Ein fataler Fehler!
Als wir zustiegen, war der Zug bereits 20 Stunden unterwegs. Uns so sah er auch
aus. Unsere 'Weichsitze' befanden sich in einem Großraum-Wagen, alles dicht
an dicht, und die Essensreste hatten sich schon am Boden festgetreten. Zudem gab
es im Wagon zwei Fernseher, auf denen in einer irren Lautstärke die
vietnamesiche Lindenstrasse lief. Ein unfassbarer Krach. Und man muss noch
einbeziehen, dass die Leute, die sich dafür nicht interessierten, den Krach
mit ihrem Geschrei noch übertönen mussten ;-(
Taxifahren
Taxifahren ist hier echt die Pest.
Man muss jede Fahrt verhandeln, das wussten wir. Nachdem man uns dabei immer
wieder versucht hat, über den Tisch zu ziehen, sind wir dazu
übergegangen, auf das Taximeter zu bestehen. Dabei fühlten wir und auf
der sicheren Seite. Irrtum. Für die Fahrt vom Bahnhof zum Hotel wollte der
Fahrer fast viermal so viel, wie uns das Hotel vorab gesagt hatte. Der gute Mann
hatte einfach sein Taximeter manipuliert. Der Streit, der daraufhin vom Zaun
brach, war sehenswert. Auf die Dauer ist das Ganze aber sehr ärgerlich und
man braucht gute Nerven, um sich davon nicht jedesmal die Laune verderben zu
lassen.
Wir sind immer gerne bereit, einem Taxifahrer, der nett ist und gut fährt,
auch ein gutes Trinkgeld zu geben. Aber die ganze, auch offensichtliche
Betrügerei ist wirklich unglaublich lästig.
Betrügereien
Und der Ärger hört beim Taxifahren nicht auf. Sondern setzt sich bei
den ganzen kleinen Betrügereien fort. Wie gesagt, es geht ja nicht um ein
paar Cent oder Dollar, sondern darum, dass man bei wirklich jeder Gelegenheit auf
der Hut sein muss, um sich nicht übers Ohr hauen zu lassen.
Sei es der Schuhputzer, der am Ende dann plötzlich den doppelten Preis will,
weil es ja zwei Schuhe waren; oder die Rechnung im Lokal, die frei nach dem Motto
"Supra-Additivität" plötzlich einen Endbetrag hat, der deutlich mehr
ist, als die einzelnen Posten; oder der Kauf von 5 Flaschen Wasser zu je 7.000
Dong, für die dann in Summe plötzlich 40.000 Dong verlangt werden.
Oder, oder ..... :-(((
Stromversorgung
Strom, und dessen permanente Verfügbarkeit, ist für uns Europäer
eine Selbstverständlichkeit. Hier nicht. Während unserer drei
Nächten in Hanoi hatten wir ca. 10 Stromausfälle, teilweise war halb
Hanoi plötzlich dunkel. Kein Licht, keine Klimaanlage, kein Fahrstuhl, nicht
mal Telefon, um die Rezeption anzurufen ;-)
Essen & Trinken
Um Eure Neugierde zu befriedigen: Nein, wie haben keine Schlange und keinen Hund gegessen. Hund isst man wohl nur zu bestimmten Tagen im Monat (wir haben uns nicht die Mühe gemacht, diese rauszufinden). Zudem haben wir hier nirgendwo eine Hundefarm gesehen, sondern nur viele streunende Hunde auf der Strasse ... Und irgendwie sind wir auch an keinem Schlangen-Spezialitätenrestaurant vorbeigekommen. Was uns aber nicht sonderlich traurig gemacht hat ;-)
Am letzten Abend in Hanoi haben wir noch ein sehr nettes kleines Lokal mit einer Dachterrasse mit diesen ganz niedrigen Tischchen gefunden, wo man auf Kissen drum herum sitzt. Allerdings waren die definitiv nicht auf Leute mit langen Beinen eingestellt ;-( Jedenfalls gab es dort ein llokale Spezialität, frische Frühlingsrollen mit Wels und Cocktails basierend auf Pflaumenwein. Sehr sehr fein ;-)
Umweltverschmutzung
Umweltverschmutzung ist in Vietnam kein Thema. Kein Thema im wahrsten Sinne des
Wortes. Umweltschutz findet einfach nicht statt, da es, für uns zumindest
nicht erkennbar, keinen Erziehungsprozess in Bezug auf umweltgerechtes Verhalten
gibt.
Das resultiert dann, gerade in den Ballungsgebieten, in müll- und
smogverseuchten Großstädten gepaart mit Flüssen, die oftmals mehr
Abwasserkanäle als Flüsse sind. Erstaunlicherweise scheint es die
Menschen hier nicht allzusehr zu stören.
Im Folgenden wie immer etwas Anschauungsmaterial ;-)
Idylle mitten in der Stadt
Mitten in Hanoi liegt ein kleiner See mit einem Türmchen und einer Insel,
auf die man über eine Brücke gelangt. In mitten all der Hektik und des
tobenden Verkehr ist es richtig erholsam, sich an den See zu setzen und die
Aussicht zu genießen.
Kathedrale
Hat uns wieder sehr an zu Hause erinnert ... ;-)
Die Häuser werden immer noch schmäler ;-)
Das "Cam Do" Haus schafft die 2 m Breite vermutlich nicht ganz ...
Zur Erinnerung: Die BREITE des Hauses bestimmt die zu entrichtende Steuer!
Es könnte ja jemand nebenan bauen ...
... das haben sich wohl die Eigentümer des Hauses auf dem Bild gedacht.
Lieber keine Fenster in den Wänden, und verputzen muss auch nicht sein.
Vermutlich sind die Slots links und rechts auch Bauland und es ist nur eine Frage
der Zeit, bis es aussieht wie auf dem vorherigen Bild ;-)
Literaturtempel
Als sehenswert empfohlen: Der Literaturtempel. Gegenüber Bangkok und
Kambodscha sehr unspektakulär. Am besten hat uns noch das Eingangstor auf
dem Bild gefallen ;-)
Bonsai?
Da soll nochmal einer sagen, dass Bonsais klein sind ;-)
Ho-Chi-Minh-Mausoleum
Hier liegt er, der konservierte Onkel Ho. Leider hat das Mausoleum nur vormittags
offen, so dass wir nicht reingehen können. Die Beschreibung des
konservierten Ho Chi Minh in unserem Reiseführer hat aber ausgereicht, dass
wir uns das vorstellen konnten. Lustig fanden wir, dass Onkel Ho's Mausoleum
jedes Jahr von Oktober bis Dezember "geschlossen" hat, da er in der Zeit
"restauriert" wird ;-)
Gemischtwaren-Laden auf Rädern
Ob die Frau mit dem Fahhrad noch gut fahren kann ist natürlich eine andere
Frage ;-)
Eis und Saft?
Nein, Schmiermittel und Öle. In Hanoi konzentrieren sich die einzelnen
Sparten immer in einer Strasse. In dieser Strasse gab es alles, was mit Austos
und Motorrädern zu tun hat. Unter anderem einige Läden mit diversen
Schmierfetten und Ölen. Schade, aus der Ferne sah es recht lecker aus
;-)