Mekong Delta
                  Leben auf dem großen Fluss
                
                
                  Von Saigon aus führte uns ein zweitägiger Ausflug ins Mekong Delta. Und
                  das Ganze für schlappe 16 US$ pro Person inkl. Übernachtung. Allerdings
                  hat der Bus es geschafft, in Sachen Beinfreiheit, oder besser gesagt, in Sachen
                  Höllenqualen ob der notwendigen Beinverknotungen, noch eins draufzusetzen
                  ;-( Aber da muss man durch, schließlich sind wir auf Weltreise und da
                  duftet nun mal nicht alles nach Veilchen.
                
                  Irgendwie hatten wir erwartet, dass das Mekong Delta so eine ursprüngliche,
                  idyllische Landschaft mit ein paar Hüttchen ist, das "ländliche"
                  Vietnam sozusagend. Falsch gedacht. Unser Reiseführer im Bus erklärte
                  uns, dass hier 20 Millionen Menschen leben (so ganz können wir es immer noch
                  nicht glauben, werden das nochmal nachprüfen). Wenn man bedenkt, dass auf
                  dem Weg von Saigon ins Mekong Delta keine "nette Landschaft" kam, sondern der Weg
                  eigentlich nur durch aneinandergereihte Städte und Dörfer führte,
                  wo kein Anfang und kein Ende zu erkennen war, dann kann man dem ganzen doch
                  Glauben schenken. Nichts desto Trotz war es sehr interessant zu sehen, wie die
                  Leute am und auf dem Flus Leben. Aber seht selbst ;-)
                
                  Im Folgenden wie immer etwas Anschauungsmaterial ;-)
                
                  Der Mekong - eine braune Brühe
                
                
                  Unser erster Eindruck: wow, was für eine braune Brühe. Jedes mal, wenn
                  Wasser ins Boot gespritzt ist, haben wir erwartet, dass es irgendwie ein
                  Stück Haut rausätzt. Hat es natürlich nicht. So idyllisch es auf
                  den ersten Blick wirkt, man merkt doch, dass die Leute, die dort leben, den Fluss
                  für alles verwenden: Müll, Abwasser, Waschen, Hauptverkehrsweg,
                  etc.
                
                    
                
                  Wohnen am Fluß
                
                
                  Die Häuser am Mekong sind alle auf Pfählen gebaut um die Schwankungen
                  des Wasserstandes ausgleichen zu können. Jedes Häuschen hat seine
                  eigene Bootsanlegestelle. Und, wie schon in Kambodscha, haben die meisten der
                  Häuser Antennen für den Fernseher ;-)
                
                  
                
                  Hauptverkehrsmittel: Ruderboot ...
                
                
                  Die meisten Leute fahren hier mit dem Ruderboot. Die Ruder sind unglaublich
                  schmal, und wir haben uns immer wieder gewundert, wie die Leute damit doch so
                  schnell vorwärts kommen. Klassische Kopfbedeckung ist der Flechthut. Ich
                  habe für satte 80 Cent auch einen erstanden und muss sagen, die Dinger sind
                  sehr praktisch und unverwüstlich. Man hat fast immer Schatten für die
                  Schultern und er ist auch gut gegen Regen. Ich hoffe mal, dass mein Hut den Weg
                  nach Deutschland überlebt ;-)
                
                  
                
                  ... und Motorboot
                
                
                  Viele der Boote haben sogar einen Motor. Dabei handelt es sich in der Regel um
                  einen ausrangierten Motor aus einem Lastwagen oder Bus. Sowas wie eine Motorhaube
                  gibt es nicht. Und dem Auspuff fehlt auch der Schalldämpfer. Dementsprechend
                  biegt es einem die Ohren um, wenn so ein Ding an einem vorbeifährt ;-)
                
                  Ackerbau ...
                
                
                  Not macht erfinderisch: Da die verfügbaren Flächen für den Anbau
                  von Grünzeug wohl recht begrenzt sind, bauen die Leute dort Kräuter und
                  Ähnliches entweder auf Terrassen am Wasser oder gleich direkt auf kleinen
                  Booten an. Der Motor lässt allerdings drauf schließen, dass das Boot
                  trotzdem noch zum Rumfahren genutzt wird ;-)
                
                  ... und Viehzucht
                
                
                  Auch für die Viehzucht ist nicht immer ausreichend Platz. Wir konnte nicht
                  ganz genau definieren, ob die Schweine nun auf dem Boot oder auf der Strasse
                  leben. Aber wie auch immer, irgendwo müssen die Schweine ja auch hin,
                  oder?
                
                   Waschküche ...
                
                
                  Unweit der Schweinezucht sahen wir einen Mann beim Wäsche waschen. Ob die
                  Hose hinterher sauberer ist? ;-)
                
                  ... und Schwimmbad
                
                
                  Überall sieht man Kinder im Wasser plantschen. Wie auch die Erwachsenen
                  gehen die Kinder fast immer voll bekleidet ins Wasser. Die Kinder sind stets sehr
                  fröhlich und winken, sobald sie Touristen sehen. Für uns war diese
                  Freundlichkeit, ausnahmsweise mal ganz ohne Verkaufsabsichten und Betteleien,
                  etwas ganz Besonderes.
                
                  Cai Rang - der schwimmende Markt
                
                
                  In den frühen Morgenstunden kann man den schwimmenden Markt von Cai Rang
                  besuchen. Hier wird mit allem gehandelt: Obst, Gemüse, Reis, diverse andere
                  Lebensmittel, Getränke, Kleidung, etc. Die Boote auf dem Bild sind quasi die
                  Gemischtwarenläden ;-)
                
                    
                
                  Melonen und Kürbisse
                
                
                  Viele von den kleinen Booten sind vollgestopft mit Ware. Sobald sie ihre Ware
                  verkauft haben, machen sich die Händer auf den Heimweg. Die Händer mit
                  den großen Booten und dementsprechend mehr Ware bleiben teilweise bis
                  zu  5 Tage auf dem Markt und übernachten dort auf ihren Booten.
                
                    
                
                  Heute im Angebot: Knoblauch, Kartoffeln, Zwiebeln und Kopfsalat
                
                
                  Was bei uns das Werbeplakat und im Restaurant die Speisekarte ist, das ist auf
                  dem schwimmenden Markt der Fahnenmast. Hier wird von jedem Obst bzw. Gemüse,
                  das verkauft wird, ein Stück aufgegängt, so dass jeder weiss, wo er was
                  bekommt.
                
                  Der Getränkeladen
                
                
                  Zwischen den Händlern fahren kleine Schiffchen mit Getränken, wie das
                  auf dem Bild. Sie haben in der Regel alle möglichen Softdrinks in Dosen,
                  unter anderem sehr leckere Säfte. Aber auch Tee und komischerweise
                  Milchshakes in kleinen Flaschen sind im Angebot. Ähnliche kleine Schiffe,
                  quasi Restaurant-Schiffe, fahren herum und verkaufen kleine Gerichte. Einfach
                  Winken, dann legen die Schiffe an und man kann sich verköstigen lassen
                  ;-)
                
                    
                
                  Ananas-Lollies
                
                
                  Die Frau auf dem Bild schält Ananas, das Ergebnis sind richtig kunstvoll
                  wirkende Gebilde, die aussehen wie überdimensionierte Lutscher, weil der
                  Strunk als Griff noch dran ist. Man kann dan genüsslich davon abbeissen ohne
                  klebrige Hände zu bekommen ;-)
                
                  Reispapier-Fabrikation
                
                
                  Die Frau auf diesem Bild stellt Reispapier her. Reispapier wird unter anderem
                  für Frühlingsrollen verwendet, man kann es aber in einer unglaublichen
                  Vielfalt an Variationen kaufen. Unser Favourit: Reispapier mit getrockneten
                  Bananenscheiben. Sehr fein ;-)
                
                    
                
                  Schlangen-Schnaps
                
                
                  Sehr sehr eklig. In den Flaschen ist jeweils eine eingelegte Schlange, die auch
                  noch einen Skorpion im Maul hat. Oben rechts sieht man das
                  "Probier"-Gefäß. In dem schwimmt neben der toten Schlange auch noch
                  ein toter Vogel. Wir sind ja normalerweise offen für vieles ("alles" sagen
                  wir ja schon nicht mehr ...), aber das war dann doch zu viel ;-)
                
                    
                
                  Mittagessen
                
                
                  In Vinh Long, einem mini-kleinen Ort im Mekong Delta, haben wir zu Mittag einen
                  Fisch bestellt. Obiger auf dem Bild. Sieht lecker aus, war er auch. Mit dem Fisch
                  kamen eine Menge Zutaten, zum Glück hat uns die Köchin erklärt wie
                  man ihn isst. Man nimmt ein Blatt Reispapier, belegt es mit Salat, Gurke,
                  Basilikum, Glasnudeln und ein paar Stücken von dem Fisch. Sodann wickelt man
                  das alles zu einer kompakten Rolle (was einiges an Übung bedarf) und tunkt
                  es in Soyasauce. Seeeeehr lecker ;-)
                
                    
                
                  Lychee-Transport - auf dem Wasser
                
                
                  Die Lychees werden geerntet, wie z.B. im kleinen Ort Ving Long hier auf dem Bild.
                  Dann werden sie in riesigen Säcken von den Menschen zum Fluss geschleppt und
                  dort auf einen Holzkahn verladen. Wir hatten zur Nachspeise frische Lychees, und
                  es ist kein Vergleich zu denen zu Hause. Super saftig, viel intensiverer
                  Geschmack. Aber vielleicht macht das ja auch nur das Erlebnis, hier zu sein?
                  ;-)
                
Lychee-Transport - auf dem Land
                  Von Holz-Kahn aus kommen die Lychees auf ein Wägelchen, hinter dem sich ein
                  Fahrrad verbirgt. So nehmen die Lychees bis zu ihrem Zielort aktiv am
                  Strassenverkehr teil. Die Tatsache, dass der Lychee-Transporter um ein Vielfaches
                  langsamer ist, als die Mopeds, scheint hier niemanden zu stören ;-)
                
                    
                
                  Seuchengefahr?
                
                
                  Nein, kein Gedanke. Das Schönheitsideal der vietnameschischen Frauen ist es,
                  möglichst helle Haut zu haben. Deshalb tragen Frauen, sobald sie in die
                  Sonne gehen, lange Handschuhe, Socken, lange Hose und eine Gesichtsmaske.
                  Angesichts der Temperaturen hier kann man echt nur sagen: Hut ab, wer schön
                  sein will muss leiden ;-)
                
                    
                
                  Nächtliche Bootsfahrt ...
                
                
                  ... im rosa Licht einer Leuchtreklame für Matrazen .....   ;-)
                




 
                



