Moais & Ahus

Die Geschichte der Osterinsel und der berühmten Moais

Da das alles hier unglaublich spannend und interessant war, versorgen wir Euch an dieser Stelle mal mit etwas Geschichte ;-)

Vorab zum Verständnis: 'Moais' werden die großen Steinfiguren gegannt, die auf Plattformen, sogenannten 'Ahus', stehen. Fast alle Ahus (bis auf eine) befinden sich direkt an der Küste, und ein oder mehrere Moais stehen jeweils mit dem Rücken zum Meer auf den Ahus.

Besiedlung der Osterinsel 

Die Besiedlung der Osterinsel ist ein Thema bzgl. dessen sich die Wissenschaftler nicht einig sind. Die am meisten akzeptierte Theorie besagt, dass irgendwann im 5. Jahrhundert erste Siedler von den Marquesa Inseln auf der Osterinsel gelandet sind. Diese werden oftmals als "Langohren" bezeichnet.

Im 14. Jahrhundert soll eine zweite Besiedlungswelle, vom Volk der "Kurzohren" stattgefunden haben. Lange Zeit sollen die beiden Stämme friedlich nebeneinander gelebt haben, bis es im 17. Jahrhundert einen heftigen Konflikt gab, bei dem die Langohren fast völlig ausgerottet wurden. Ursache des Konflikts war vermutlich die zu diesem Zeitpunkt katastrophal schlechte Ernährungssituation auf der Insel, da diese mit ca. 10000 Einwohner überbevölkert war.
Diesem Konflikt wird auch die Zerstörung der Moais zugeschrieben.
Als die ersten Europäer im 18. Jahrhundert auf der Osterinsel landeten waren alle Moais umgestürzt.

Der Kult der Moais

Der Stamm der Langohren hat den Kult der Moais begonnen. Jeder Verstorbende der höhergestellten Familien der Langohren bekam nach seinem Tod einen Moai. In unmittelbarer Nähe der Ahus gab es Verbrennungs-Stätten, wo die Toten verbrannt wurden. Zudem finden sich in der Nähe der Ahus die Grundmauern von kleinen Häusern, die vermutlich dazu dienten, die Zeremonien zu überwachen. Bis auf ein Ahu sind alle Ahus und die darauf stehenden Moais dirket am Meer gebaut, mit Blick ins Landesinnere. Warum das so ist, ist leider ungeklärt.

Faszinierend sind die Theorien über die Herstellung und den Transport der riesigen Statuen. Man vermutet, dass die Herstellung eines Moais ca. 2 Jahre dauerte, der Transport zum definierten Ahu nochmals bis zu drei Jahre. Wie genau die Moais transportiert werden ist unklar; es gibt Theorien von "auf Holzstämmen rollen" über "aufrecht stehend wippend" bis zu "sie konnten selbst laufen" ;-)  

Der Wiederaufbau der Ahus und Maois

Als die ersten europäischen Siedler kamen, waren alle Moais umgestürzt. Die UNESCO hat große Teile der Osterinsel zum Weltkulturerbe erklärt und rekonstruiert nun sukzessive 10 historische Stätten. An 6 Orten sind die Moais bereits wieder aufgerichtet und restauriert.

 

So, nun genug der Worte, macht Euch selbst ein Bild ;-)

 

Was genau ist ein Moai und ein Ahu? 

 


Ahu Ko Te Riku

Auf dem Bild seht Ihr einen klassischen Moai. Die Statue besteht aus einem Körper, der aus grauem Fels geschlagen ist. Auf dem Kopf trägt der Moai einen roten Stein, der jedoch keinen Hut symbolisiert, sondern die damalige Haartracht. Die Augen des Moai waren aus Koralle (für den Augapfel) und Obsidian (für die Pupille) gefertigt.
Leider blieb lediglich ein einziges Auge erhalten und dieses befindet sich im Museum. Bei dem Moai auf dem Bild wurden die Augen rekonstruiert.

 
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Wie und wo entstanden die Moai?




 

Die "Fabrik" am Rano Raraku

Die Osterinsel besteht aus drei Vulkanen, die das Festland formen. Am größten Vulkan, Rano Raraku, befindet sich die Fertigungsstätte der Moais, die "Fabrik".

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Bildbeschreibung2

Fabrikation am Felshang des Rano Raraku

An den Hängen des Vulkans wurden die Moais aus dem Stein herausgearbeitet. Die Statuen wurden nach dem Krieg der Kurzohren gegen die Langohren nicht mehr weiter bearbeitet bzw. nicht mehr transportiert.
Die "Fabrik" am Rano Raraku mit den über 300 Statuen in sämtlichen Entstehungsstadien ist ein ganz besonderer Ort; wir haben ihn vier mal besucht ;-)

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Bildbeschreibung2

Moais werden aus dem Fels geschlagen ...

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Bildbeschreibung2

... und anschliessend erstmals aufgestellt

Im nächsten Arbeitsschritt werden die Moais aus den Felsen herausgelöst und in im Hang befindlichen Erdlöchern zur Nachbearbeitung senkrecht aufgestellt.

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Nicht vollendete bzw. nicht ausgelieferte Moais

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Bildbeschreibung5

Liegender Moai bei Rano Raraku

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Die "Hutfabrik" Puna Pau

In einem Steinbruch bei Puna Pau wurden die "Hüte" der Moais gefertigt. Anscheinend gab es genau an einer Stelle der Insel den dafür benötigten roten Fels. Hier liegen die "Hüte" der nicht mehr fertiggestellten Moais.

 

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Bildbeschreibung2

Zerbrochener Moai

Über die gesamte Insel verstreut findet man beim Transport zerbrochene Moais. Falls dies passierte, wurde die Statue einfach liegen gelassen, und der Fertigungsprozess begann von neuem. 

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Moais heute

 

 

Umgestürzte Moais am Ahu Vaihu

Als die "Kurzohren" die "Langohren" besiegt hatten, warfen sie alle Moais auf der Osterinsel um. Viele Ahus, wie das auf dem Bild, sind noch genau in dem Zustand. Die gut erhaltenen Moais, meist die, die auf dem Gesicht liegen und nicht so stark der Witterung ausgesetzt sind, werden nun nach und nach von der UNESCO restauriert. Dieser Ahu hat die Restauration noch vor sich ;-)

 

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Zwei große Gummibären? 

Nein, ebenfalls umgestürzte Moais am Ahu Vaihu ;-)


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Umgestürzter Moai am Ahu Te Pita Kura

Bei diesem Moai liegt sogar der Hut direkt daneben ;-)

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Restaurierte Moais bei Ahu Tongariki

Die Stätten mit den umgestürzten Moais, die noch genauso sind wie zum Zeitpunkt der Zerstörung, sind an sich schon sehr beeindruckend.
Doch dann haben wir zum ersten Mal eine der restaurierten Stätten mit aufrecht stehenden Moais gesehen. Die Athmosphäre dieses Ortes lässt sich nicht beschreiben ....

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Restaurierte Moais bei Ahu Tongariki

Die Farben des Himmels, die Rauschen des Meeres, diese Figuren, die einen mit einer Ernsthaftigkeit ansehen ... wir waren sprachlos. Und sind es wohl immer noch ...

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Restaurierte Moais bei Ahu Tongariki

Ohne Worte. 

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Bildbeschreibung2

Restaurierte Moais am Strand von Anakena

Die Moais bei Anakena stehen direkt am Strand. Sonnenbaden mit Blick auf die Moais - einzigartig ;-)

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Am Strand liegen mit Blick auf die Moais ;-)

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Restaurierte Moais im Landesinneren - Ahu Akivi

Ahu Akivi ist der einzige Ort im Inneren der Insel, wo es Moais gibt; alle anderen konzentrieren sich rund um die Küste. Auch hierfür gibt es keine vernünftige Erklärung. Irgendwie ist es schön, dass die Wissenschaft nicht alles bis ins letzte Detail beleuchten kann ... da bleibt viel Raum für eigene Theorien ;-)

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Moai bei Tahai

Definitiv ein Langohr, oder? ;-)

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Bildbeschreibung5

Ahu Tahai

Ein Platz von mystischer Schönheit. 

 
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Bildbeschreibung5

Ahu Tahai

 
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Bildbeschreibung5

Hanga  Kio'e

Ohne Worte. 

 
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Mehr als nur Moais - kunstvolle Steinmetzarbeiten

 

 

Orongo

Auf dem Vulkan Rano Kau gibt es keine Moais; dafür befinden sich dort einige sehr kunstvolle Steinmetzarbeiten. Zudem hat man eine grandiose Aussicht über die Küste und die kleinen Nebeninselchen der Osterinsel ;-)

 

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Haus mit Terrasse

Auf dem Bild seht Ihr die Grundmauern (das Ovale) und die Terrasse (das Gepflasterte) eines Hauses, wie sie in der Nähe der Ahus standen. Die Häuser waren jedoch nicht als Wohnhäuser gedacht, sondern dienten der Vorbereitung und Durchführung der Zeremonien auf den Ahus.

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Der Einäugige ist der König unter den Blinden ;-)

Bei den Moais sind ja leider keine Augen erhalten geblieben, die Statue auf dem Bild hat zumindest eins ;-)

Neben den Moais gibt es auf der Osterinsel auch zahlreiche andere Skulpturen, die jedoch nicht so beeindruckend sind, da sie nicht den speziellen 'Charakter' ausstrahlen, den die Moais haben. Aber: trotzdem schön anzusehen ;-) 


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Die Sonne geht unter über dem Ahu Tahai ...

... und unsere Zeit auf der Osterinsel und auch in der Südsee neigt sich dem Ende zu. Das Erlebnis Osterinsel war ein wunderschöner Abschied unserer Reise durch die Südsee. Nun geht es weiter auf das südamerikanische Festland, wo Chile, Peru und Bolivien warten. Davon aber mehr beim nächsten Mal ;-)


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