Tonga
Das Königreich Tonga
Tonga besteht aus verschiedenen Inselgruppen, die alle einen bestimmten "Zweck"
haben: Tongatapu, die Hauptinsel, ist mehr oder weniger die Drehscheibe, um auf
die anderen Inseln zu kommen. Eua ist besonders geeignet zum Wandern, Vavau zum
Wale-Beobachten und Haapai zum Baden. Wir haben alle ausporbiert ;-)
Einreise
Die Ankunft am Flughafen war lustig. Der Flughafen an sich ist recht klein, aber es standen bestimmt 50 Leute am Zaun, und winkten und riefen; sozusagen die Abholer. Wo bei uns 17 Schranken, Durchgänge und Schalter sind, ist dort nichts. Die Leute steigen aus dem Flugzeug und rufen und winken sofort zurück. Sehr sympatisch.
Die Einreise an sich war wie immer kurz und schmerzlos. Das Schönste dran:
Wir bekamen einen Stempel in unseren Pass auf dem steht "Kingdom of Tonga". Cool,
oder?
Die Leute
Die Leute in Tonga sind in jeder Hinsicht bemerkenswert.
Unsere erste Begegnung: Auf dem Flug von Auckland nach Tongatapu. "Jeder"
Einwohner Tongas, egal ob männlich oder weiblich, ist ungefähr so
groß wie Olaf und doppelt so breit. Und jede(r) hat mindestens drei
Stück Handgepäck, manche sogar Tüten mit Essen (Hamburger und
Pommes), das sie den Leuten daheim auf Tonga mitbringen. Wie die Tonga-Leute das
viele Handgepäck und vor allem das Essen durch die Kontrollen und ins
Flugzeug bekommen, ist uns ein Rätsel. Auf jeden Fall waren erst ein Drittel
der Leute eingestiegen und die Gepäckfächer sind aus allen Nähten
geplatzt. Und das ganze Flugzeug hat nach Pommes 'geduftet'. Die Stewardessen
hatten einiges zu tun ;-)
Ein weiteres lustiges Erlebnis mit Tonga-Leuten: Wir sind in einem Pub, ein Bier trinken. Alle um uns rum sind schon richtig gut unterwegs, da wohl Rugby-Finale war, und Tonga ganz groß in Rugby ist. Den ganzen Abend werden in dem Pub die selben fünf Lieder gespielt, es stört aber keinen. Irgendwann machen auch wir uns auf und bewegen uns Richtung Tanzfläche; Olaf lässt seine Flip-Flops an der Theke stehen. Das wird sich als fataler Feher herausstellen ;-) Nun ja, wir tanzen, und tanzen, und plötzlich sagt Olaf "Schau mal, da zieht grad einer meine Schuhe an und geht". Was tun? Wir tanzen weiter, behalten den Schuh-Dieb aber im Auge. Als wir uns wieder auf den Weg an die Bar machen, tippt Olaf dem Typ auf die Schulter, deutet wortlos nach unten. Der arme Kerl macht ein sehr schuldbewusstes Gesicht und schlüpft wortlos aus den Schlappen und sucht weiter seine Schuhe, die er wohl irgendwo beim Feier stehen gelassen hat. Das ist Tonga ;-)
Das Land - Südsee-Insel-Feeling?
Die Südsee. Kilometerlange, breite, von Palmen gesäumte, schneeweiße Sandstrände, türkisfarbenes Wasser .... so hatten wir uns die Südsee vorgestellt. Und was kam? Bewachsene, dschungel-artige Inselchen, schmale, steinige Strände, wenig Sand. Immerhin war das Meer schön türkis. Dann haben wir aber nach und nach gelernt, wo man die "richtige" Südsee findet ... und dann wurde es besser ;-) Aber seht selbst auf den Bildern.
Das Wetter
Auch bzgl. des Wetters hatten wir Erwartungen, die nicht ganz erfüllt wurden
;-) Den blauen Himmel mit den kleinen Schäfchen-Wolken gab es zwar ab und
zu, und ein paar Tage lang hatten wir auch viel Sonnenschein, aber abends ist
fast immer lange Hose, geschlossene Schuhe und Jacke angesagt. Und ein paar Tage
lang hatten wir auch richtiges Mist-Wetter, grauen Himmel und Regen. Leider ist
es hier nicht so, wie in der Karibik, dass es einen kurzen heftigen Schauer gibt,
und danach die Sonne wieder scheint; fängt es einmal an zu regnen, so regnet
es auch mal ein paar Tage, unterbrochen nur durch ein paar trockene Stunden am
Tag.
Taxifahren
Taxifahren auf Tonga ist eine echte Gefahr. Besteigt man nach dem Abendessen ein Taxi, so muss man damit rechnen, dass der Taxifahrer mindestens ebenso viel getrunken hat, wie man selbst. Einer wäre ums Haar gegen einen Baum gefahren, ein anderer schlief dauernd ein, ein dritter ist mitten durch eine hohe Wiese gefahren ... aber wir haben es überlebt ;-)
Fliegen
In Asien haben wir des öfteren den Kopf geschüttelt ob der
Flughäfen, Flugzeuge und dem ganzen Thema Flugverkehr. Aber hier auf Tonga,
die toppen das alles. In Asien wurden Flüge spontan am Tag vorher abgesagt.
Hier auf Tonga kommt ein Flugzeug, oder es kommt nicht. So genau weiss das vorher
aber niemand. Sicher ist nur: kam das Flugzeug gestern nicht, so steigt die
Wahrscheinlichkeit, dass es heute kommt ;-) Mehr dazu weiter unten ...
Wale
Der Hauptgrund, warum wir uns in der Südsee Tonga ausgesucht hatten, waren
die Wale. Unser Reiseführer sagt, dass zwischen Juni und September die
Buckel-Wale an der Küste vorbeiziehen, man sie vom Strand aus sehen kann und
Tonga einer der weinigen Plätze ist, wo man sogar mit den Walen schwimmen
kann. Leider lag unser Reiseführer in Bezug auf die Wal-Saison vollkommen
falsch; erst ab Mitte/Ende Juli finden sich die Wale in und um Tonga ein, und
August ist die allerbeste Zeit. Also: kein Wal, die Enttäuschung was
groß. Da wir stets versuchen, an allem etwas Gutes zu finden, nehmen wir
diese Enttäuschung einfach als Anlass, Tonga in die Urlaubsplanung für
die nächsten Jahre nochmal mit einzubeziehen ;-)
Und nun wie immer ein paar Bilder ;-)
Ein erster Blick auf die Südsee
Dieses kleine Inselchen begegnete uns auf dem Weg von der Hauptinsel Tongatapu
nach Eua. Auf den ersten Blick der klassische Südsee-Traum. Aber: bei
näherem Hinsehen bemerkt man, dass der Strand viel zu schmal ist, das Meer
drumherum von Korallen (die dunklen Flecken) durchzogen ist, so dass ins Wasser
gehen schwierig ist, und dass die Insel viel zu dicht bewachsen ist. Jetzt denkt
Ihr sicher, dass wir undankbar sind, und vielleicht sind wir das. Aber irgendwie
hatten wir uns die Südsee anders vorgestellt ...
Mitten im Grünen auf Eua
Unsere erste Unterkunft, das 'Hideaway' auf Eua, lag inmitten dichter grüner
Landschaft. Schon schön, aber immer noch anders, als wir uns die Südsee
vorgestellt hatten.
Südsee-Strand?
Auch den "Strand" hatten wir uns anders vorgestellt ... wobei natürlich auch
die felsige Küstenlandschaft ihren Reiz hat. Nur eben nicht, wenn man weite,
weiße Südsee-Strände erwartet hat ;-(
Peter from Tonga
Aber von fehlendem Sandstrand lässt man sich die Laube nicht verderben. Wir
haben auf Eua eine Tagestour über die Insel gemacht, die sehr interessant
war. Peter, unser Guide, wusste unglaublich viele Geschichten, Gerüchte,
etc. über die Insel und ihre Bewohner und hat uns die schönsten Flecken
gezeigt.
Südsee-Vegetation
Die Vegetation auf Eua war auch anders, als erwartet. Die ganze Insel ist
grün, dicht bewachsen, und es gibt eine Menge uns unbekannter Pflanzen. Z.B.
die Bäume mit den hohen Luftwurzeln auf dem Bild. Hatten wir vorher noch nie
gesehen.
Blowholes
Auf Eua gibt es unzählige Blowholes, also Löcher in den Felsen im Meer,
durch die das Wasser gedrückt wird, wenn eine Welle kommt. Zum Teil kommen
dann Wasserfontänen von über 10 m Höhe raus, ein sehr spannendes
Spektakel. Die Blowholes hab es auch schon in Neuseeland, nur dass da nie was
"geblowed" hat ... angeblich war die See zu ruhig. Hier auf Eua reichten schon
kleine Wellen und es wurde feucht-fröhlich ;-)
Strand auf Eua
Der einzige Bade-Strand auf Eua. Ging schon etwas in Richtung Südsee, aber
immer noch zu felsig, zu viele Korallen, so dass man kaum schwimmen kann. Aber:
wir werden den Südsee-Strand noch finden ... ;-)
Südsee-Feeling auf Vavau
Auf Vavau, der zweit-nördlichsten Insel Tongas, haben wir ihn endlich
gefunden: den Südsee-Traumstrand. Jedoch nicht direkt auf der Insel Vavau,
sondern auf den unzähligen kleinen Inselchen - den Motus -, die rund um die
Hauptinsel verteilt sind. Fazit: den Südsee-Traumstrand gibt es, jedoch muss
man raus aufs Meer um ihn zu finden. Muss man alles wissen. Wir wussten es vorher
nicht ;-)
Beach-Resort auf Vavau
Das hätte unser Reisebudget "etwas" überstiegen, aber hier ließe
es sich schon aushalten, oder? ;-)
Die Inselgruppe Haapai
Die letzten Tage im Königreich Tonga verbrachten wir auf der Inselgruppe
Haapai. Die Inseln sind alle sehr klein, z.T. nicht bewohnt und schon vom
Flugzeug aus konnten wir erkennen, dass wir ihn auf Haapai endlich finden werden:
den Südsee-Traumstrand ;-). Und am besten: nahezu keine Touristen verirren
sich nach Haapai. Warum das so ist? Keine Ahnung! Haapai ist
wunderschön.
Fliegen auf Tonga
Fliegen auf Tonga ist sehr unterhaltsam. Das hat mehrere Gründe:
1) Die Flugzeuge wurden in China gefertigt und haben erhebliche Mängel und wohl einen recht hohen Wartungsbedarf. Ist das Flugzeug kaputt, dann fliegt es eben nicht. Ersatzflugzeugzeug? Aber bitte, wir sind auf Tonga ... ;-(
2) Die Airline hat hier eine sehr effiziente Art der Optimierung: es werden alle Buchungen angenommen, ist die Anzahl der Passagiere für die geplanten Flüge aus Sicht der Airline nicht ausreichend, so werden diese zu einem Flug zusammengefasst. Wer auf den 10 Uhr Flug gebucht war, der mit dem 17 Uhr Flug zusammengelegt wird, der freut sich besonders; 7 Stunden am Flughafen rumhängen ist Klasse, vor allem bei den viieelen Läden und Restaurants, die es dort gibt ;-) Ach ja, wenn dann doch nicht alle Passagiere Platz auf dem zusammengefassten Flug finden, dann ist das natürlich sehr ärgerlich ... für die Passagiere ;-)
Trotz all der Widrigkeiten hat bei uns stets alles geklappt (von extremen Wartezeiten mal abgesehen). Aber: wir waren da auch immer echt dahinter. Es ist uns tatsächlich passiert, dass wir einen Flug gebucht hatten, die Airline davon aber nichts wusste. Nach längerer Diskussion war das Bodenpersonal aber bereit, uns einzuchecken und den Flug kurz zwischenlanden zu lassen, damit wir zu unserem Ziel kommen. Da uns das Ganze doch etwas unheimlich war (hat das Bodenpersonal die Flugplanänderung auch dem Piloten mitgeteilt?!?), fragten wir nach dem Start mal kurz beim Piloten an, ob das auch alles passt. Er wusste von nichts, war aber gerne bereit, mal kurz zwischenzulanden und uns aussteigen zu lassen. Unglaublich, oder?
Ein anspruchsvoller Job
Nach der Landung auf Haapai stellten wir fest, dass die Strasse durch die Insel
genau übers Rollfeld läuft. Aber was soll's? Da sitzt ein einsamer Mann
in einem Hüttchen, und wenn ein Flugzeug kommt, macht er den Zaun zu, die
Autos warten kurz bis das Flugzeug gelandet ist, und er macht den Zaun wieder
auf. Bei der hohen Flugzeugdichte von zwei Flügen pro Tag ist der Job
sicherlich einer der anspruchsvolleren ... ;-)

Bungalow am Strand
Auf Haapai haben wir in einem kleinen Bungalow direkt am Strand gewohnt. In dem
Hüttchen gab es ein Bett und einen Schrank, aber recht viel mehr braucht man
dort auch nicht, oder?
Strand auf Haapai
Auf unserer abgelegenen Haapai-Insel gab es dann auch endlich lange, breite,
weiße Strände ... ;-)
Schnorchel-Paradies
Schnorcheln auf Hapai hat uns ziemlich beeindruckt, aber damals wussten wir ja
noch nicht, wieviel besser es noch werden wird.
Was man da unter Wasser nicht alles sieht ... einen Auszug auf den nächsten
Bildern ;-)
Nähmaschine ...
.... vermutlich schon länder außer Betrieb ;-)
Nemo
Auch Nemo haben wir gefunden ;-)
Dunkelgraue Korallen ...
... die irgendwie an Rosen erinnern ...
Hellblaue Korallen ...
... mit Zebra-Fischchen ...
Blaue Seesterne ...
... die sehr anhänglich sind, sobald sie sich an einem festgesaugt haben
;-)