Phnom Penh
Die Hauptstadt Kambodschas
Im Gegenteil zu Siem Reap ist Phnom Penh eine richtige Großstadt. Trotzdem ist sie noch nicht zu vergleichen mit einer Stadt wie Bangkok. Wir haben uns auch in Phnom Penh stets sicher gefühlt, wenngleich auch alles deutlich hektischer war. Also um es kurz zu machen: Siem Reap war besser ;-)
Busfahren
Unsere erste Erfahrung mit den öffentlichen Verkehrsmitteln machten wir auf
einer Busfahrt von Siem Reap nach Phnom Penh. Für die 320 km benötigte
der Bus schlappe 6 Stunden. Erstaunlicherweise war der Bus komfortabel,
klimatisiert und hatte sogar ein Klo; leider aber sehr sehr eng, die sind dort
einfach nicht auf langbeinige Touris eingestellt. Wir haben die Busfahrt trotzdem
genossen, es sollte aber die letzte angenehme Busfahrt für lange Zeit sein
;-(
Die Landschaft
Interessanterweise hat sich die Landschaft zwischen Siem Reap und Phnom Penh kaum
verändert. Fast durchgehend gab es kleine Dörfer links und rechts vom
Strassenrand; falls das nicht der Fall war, dann Reisfelder. Lediglich ab und zu
wurde es etwas hügeliger, dann aber sofort wieder flacher. Wir haben uns
fast schon gefreut, dass wir nichts verpassen, wenn wir da so
durchrauschen.
Das Wetter
Unglaublich, es wurde noch heisser ... Phnom Penh hat uns mit 40 Grad im Schatten
empfangen ... hatten wir schon das Thema Luftfeuchtigkeit erwähnt?!?
Jeder, der mal wieder ins Dampfbad geht, denkt bitte mal kurz an uns ....
wir sind mittlerweile ziemliche Air Condition und Ventilatoren Fans geworden
;-)
Die Leute
In Phnom Penh sind die Leute hektischer und nicht mehr so freundlich. Und man hat
öfter mal versucht, uns mit Preisen für Tuk-Tuks übers Ohr zu
hauen. Auf die Dauer verärgert das einen sehr. Wenn man eine Strecke hin
für einen Betrag x fährt, dann möchte man nicht für die
Rückfahrt das dreifache zahlen. Irgendwie kommt man sich da doch etwas
verarscht vor. Und die Diskussion dann sind einfach endlos.
Das Essen
Obwohl wir uns in einer Hauptstadt befinden, ist z.B. das Essen immer noch
spott-billig: 2 Cocktails, 2 Bier und 2 Essen für 5 USD. Da kann man nicht
meckern, oder? ;-)
Der Verkehr
Selten hat uns etwas so erstaunt wie der Verkehr in Phnom Penh. Die
Verkehrsdichte ist immens, es gibt wenig Ampeln und keine erkennbaren Regeln,
aber es fließt alles wie geschmiert. Z.B. gibt es an 4-spurigen Strassen (2
Spuren in die eine, 2 in die andere Richtung) Kreuzungen ohne Ampeln, und
trotzdem klappt alles bestens, sogar das Linksabbiegen. Unglaublich.
Wohnen
Anscheinend gibt es hier starke saisonale Schwankungen, was die Hotelpreise
betrifft. Da ich im Internet keine kleine Lodge oder ähnliches wie in Siem
Reap finden konnte, musste ich ein Hotel buchen. Habe natürlich eins
genommen, das möglichst gut und komfortabel aussah. Als wir ankamen stellten
wir fest, dass ich uns "zum Auslastungstarif" in einen 4-Sterne-Luxus-Bunker
eingebucht hatte. Auch fein ;-)
Im Folgenden wie immer ein paar Fotos, um unsere Eindrücke etwas bildlicher
zu machen ;-)
Neue Stadt, neues Tuk-Tuk
Wir haben gleich wieder ein Tuk-Tuk mit Fahrer gemietet und wieder echt
Glück gehabt. Der Mann war sehr freundlich und sprach sogar ganz passables
Englisch. Also alles bestens ;-)
Cyclo
Neben Tuk-Tuks und Motos (Mopeds) sind Cyclos in Phnom Penh ein gängiges
Verkehrsmittel. Wir haben es nicht ausprobiert. Wir würden es nicht
übers Herz bringen, wenn so ein armer Kambodschaner bei 40 Grad im Schatten
uns durch die Gegend radeln müsste. Wir sind also beim Tuk-Tuk geblieben
;-)
Alles ganz entspannt
Das Thema Sicherheit wird nicht unbedingt groß geschrieben (auch wenn das
Foto es vermuten lässt, es gibt keine Hut-Pflicht ;-), dafür fahren
aber alle sehr sehr rücksichtsvoll.
Phnom Penh
Man kann vermuten, dass dieses Viertel einmal gar nicht so übel war, heute
ist es wohl eines der ärmeren in Phnom Penh. Trotzdem sind die Menschen
meist fröhlich und gut gelaunt, und es gibt in der Stadt keine Ecken, die
man als Tourist meiden muss.
Obststand
Frisches Obst gibt es in Hülle und Fülle. Entweder am Stück, so
wie hier auf dem Bild, oder an kleinen Ständen bereits geschält und
mundgerecht vorportioniert. Leider wissen wir von 80% der Obstsorten nicht mal
den Namen. Aber bis auf eine waren alle recht lecker ;-)
Suppenküchen
Die Vorläufer der in München gerade in Mode kommenden "cooked by order"
Lokale. Man wählt einfach die Zutaten, und es wird gekocht ;-)
Markthalle
Bunt gemischt, alles von Gießkanne über alte Geldscheine, Kleidung,
Taschen, Schuhe bis hin zu Ersatzteilen fürs Moped ;-)
Schneider
Man kann sich hier problemlos über Nacht Kleidung schneidern lassen. Nur
Stoffe aussuchen, Maße nehmen lassen, und die fleissigen Näherinnen
und Näher legen los. Da wir ja nicht im Urlaub sondern auf Weltreise sind,
musste ich meinen Shopping-Trieb leider etwas im Zaum halten ;-(
Der Königspalast
Der Königspalast in Phnom Penh umfasst ein sehr weitläufiges Areal, das
durch zahlreiche Bäume und Sträucher fast schon wie in Park wirkt. Im
Gegensatz zu dem Palast in Bangkok und den Ruinen in Siem Reap waren wir hier
fast alleine, so dass wir die entspannende Ruhe des Königspalastes geniessen
durften. Leider kam irgendwann eine japanische Reisegruppe, dann war es mit der
Idylle vorbei. Besonders toll ist, dass die Japaner immer Regenschirme gegen die
Sonne aufgespannt haben, die sich auf Fotos ganz besonders gut machen ;-(
Einstmals Napoleon
Zu diesem Bild gibt es eine witzige Geschichte.
Dieses Reiterstandbild mit dem Abbild von Napoleon III wurde dem
kambodschanischen König Norodom von Napoleon III geschenkt (auch ein
etwas eigenartiges Geschenk?!?). Wenn man aber ein Geschenk bekommt, dann muss
man es auch in Ehren halten. Gesagt, getan: die Statue wurde im Königspalast
aufgestellt.
Irgendwann aber scheint dem König die Statue von Napoleon III dann doch auf
die Nerven gegangen zu sein, vieleicht wollte er aber auch nur sparen. Auf jeden
Fall wurde der Statue der Kopf abgeschlagen und durch den Kopf von König
Norodom ersetzt ..... :-)))
Wandgemälde
Die ganze Mauer rund um einen der Paläste ist mit bunten sehr kunstvollen
Wandgemälden verziert. Leider von der Witterung schon sehr angegriffen, aber
man kann erahnen, wie prunkvoll das einmal gewesen sein muss.
S21
Das Bild zeigt das berüchtigte Gefängnis S21 der Roten Khmer, durch
dessen Tore ca. 13000 Menschen in den Tod gingen.
Vor allem die gebildete Elite lernte das Gefängnis während des Pol
Pot-Regimes als Verhör- und Folterzentrum fürchten.
Verhaltensregeln des S21
Ohne Worte