Siem Reap

Asien pur

Nach Bangkok haben wir uns in Siem Reap wie in einer Kleinstadt gefühlt. Im Vergleich ist sie das natürlich auch, obwohl Siem Reap neben der Hauptstadt Phnom Penh eine der größeren Städte Kambodschas ist. Trotzdem geht alles sehr ruhig und gemütlich zu und die Leute sind freundlich und ehrlich. Wir hatten so richtig das Gefühl, Asien pur zu erleben. Lustig ist, dass einem die Besonderheiten, wie z.B. Schweine auf einem Moped, nach einiger Zeit ganz normal vorkommen. Ihr werdet vermutlich an der ein oder anderen Stelle eher ungläubig schmunzeln ;-)

Die Landschaft

Als wir auf Siem Reap zugeflogen sind, sah es so aus, als würde das halbe Land unter Wasser stehen. Von unten betrachtet war es dann nicht ganz so schlimm, aber man merkt doch, dass Regenzeit ist. Die Landschaft ist abseits der Strassen ziemlich unberührt. Meistens sind es weite Fläche, die von Reisfeldern bedeckt sind oder dichte üppige dschungelähnliche Wälder. Und immer wieder findet man auch Palmen. In Summe ist alles seeehr grün ;-)

Das Wetter 

In Australien haben wir ja bereits über die Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit gejammert; in Bangkok dachten wir, schlimmer ginge es nicht; aber: es geht doch. Als wir in Siem Reap aus dem Flugzeug ausstiegen sind, hat es uns schlichtweg umgehauen. So eine feuchte Hitze haben wir bisher noch nicht erlebt. Ohne sich zu bewegen rinnt einem am ganzen Körper die Soße runter, unglaublich. Man kann es nicht beschreiben, das muss man selbst erleben. Jeder der glaubt, wir jammern, muss sich selbst davon überzeugen ;-)

Positiv hat uns überrascht, dass es nicht jeden Tag regnet, und wenn, dann meistens nur kurze Zeit und danach herrscht wieder strahlender Sonnenschein. Wenigstens eine Erleichterung in Punkto Regenzeit ;-) 

Sicherheit, Land und Leute

Die Menschen in Siem Reap sind ganz anders als in Bangkok. Hier wird man zwar auch ab und zu angesprochen, ob man ein Taxi braucht, aber nach einem nein wird man auch wieder in Ruhe gelassen. Zudem sind die Leute grundehrlich. Egal wo und was man kauft, wenn man z.B. in USD bezahlt und in kambodschanischen Riel das Wechselgeld rausbekommt, versucht einen niemand auch nur um ein paar Cent zu betrügen (obwohl das sicherlich meistens recht einfach wäre). Auch die Geldwechsler stapeln vollkommen unbekümmert ihre Geldstapel offen am Strassenrand. Und dann kann es schon mal vorkommen, dass der Besitzer der Geldstapel gerade nicht da ist, und trotzdem kommt nichts weg. In Bangkok vollkommen undenkbar.
Auch ansonsten sind die Leute sehr offen und hilfsbereit. Leider sprechen viele kein oder nur sehr wenig Englisch, was es oft etwas schwer macht, sich ein bischen zu unterhalten. Aber die Leute sind sehr geduldig und am Ende verständigt man sich immer irgendwie. Wir haben uns in Siem Reap auf jeden Fall sehr wohlgefühlt.

Das Essen

Das kambodschanische Essen war bisher das leckerste auf der ganzen Reise. Die Küche dort ist ähnlich der thailändischen, auch viel mit Curry, aber nicht so scharf und mit anderen Gewürzen. Alle Gerichte kommen mit Reis, die Salate schmecken superlecker. Und man isst nicht mit Stäbchen (in Thailand übrigens auch nicht) .... Stäbchen gibt es nur für die japanische und koreanischen Touristen. Wer möchte, kann aber auch auf etwas exotischere Gerichte wie soutierten Frosch ausweichen. Wir essen ja normalerweise alles, aber das haben wir dann doch nicht probiert ;-)

Der Verkehr

Der Verkehr ist genauso chaotisch wie in Bangkok, nur nicht so dicht. Hauptsächlich teilen sich Mopeds und Tuk-Tuks die Strassen und es hat uns sehr fasziniert, dass der Verkehr einfach fließt, obwohl es keine erkennbaren Regeln gibt. Wichtig scheint nur, regelmäßig zu Hupen um mitzuteilen "Vorsicht, ich bin auch da". Das deutsche Hupen "weg da, jetzt komm ich" haben wir bisher fast nicht gesehen. Die Leute fahren alle sehr rücksichtsvoll und dementsprechend entspannt ist auch alles. Z.B. sitzen die meisten Beifahrer auf den Mopeds seitlich drauf, haben die Beine übereinander geschlagen und halten sich nicht fest. Und es scheint zu gehen ;-)

Wohnen

Wir haben uns für 20 USD in eine kleine Lodge eingebucht. Dort hatten wir einen netten mini-kleinen Bungalow mit zwei riesigen Rattan-Betten (sauhart, das ist hier so üblich) und einem winzigen Bad (das, wie überall auf der Welt, der Schwachpunkt am Wohnen war). Die Leute haben sich super um uns gekümmert und alles für uns organisiert, was notwendig war. Man muss allerdings damit rechnen, dass manche Dinge aufgrund der Sprachbarriere nicht ganz so ankommen, wie wir sie "bestellt" haben, aber am Ende bekommt man doch alles irgendwie hin.

Strassenzustand

Erstaunt hat uns, dass die meisten wichtigen Strassen in einem guten Zustand sind: breite, geteerte Strassen. Wäre der Verkehr nicht so chaotisch, hätte man doch über einen Mietwagen nachdenken können ... aber im Tuk-Tuk ist es auch schön.
Verblüffend ist auch, dass man den ganzen Tag über Arbeiter in grünen Uniformen sieht, die die Strasse kehren. Und auch die ganzen Mülltüten, die abends vor den Häusern stehen, sind am nächsten Morgen weg und alles ist sauber. Sehr beachtlich.

Einkaufen und Verhandeln

Wer glaubt, in Asien könne man super billig einkaufen, der hat natürlich Recht. Allerdings sind die Dinge, die man super billig einkaufen kann auch wirklich "billig". Für schöne Sachen muss man schon etwas tiefer in die Tasche greifen. Wir waren darauf vorbereitet, dass nichts ohne Verhandeln geht, waren aber erstaunt, mit welchen Phantasiepreisen die Händer teilweise ins Rennen gehen.
Angeblich sind die Menschen hier mittlerweile total über Touristen verärgert, die um minimale Cent-Beträge feilschen, bloß um des Feilschens wegen, so dass die Einstiegspreise in die Höhe geschossen sind. Irgendwie schade, denn wenn der Preis, der verlangt wird, ein Vielfaches dessen ist, das man zahlen möchte (und was realistisch ist), dann ist das Ganze für beide Seiten keine Freude mehr. 

 

Im Folgenden wie immer ein paar Fotos, um unsere Eindrücke etwas bildlicher zu machen ;-)


Unser Tuk-Tuk

Unabdingbar: ein Tuk-Tuk samt Fahrer mieten. Das kostet je nach Entfernung der zu besichtigenden Tempel 12-20 US$ (pro Tag). Wir haben unser Tuk-Tuk samt Fahrer für drei Tage gemietet und es nicht bereut. Er war sehr sehr freundlich, immer überpünktlich und hat sich sehr bemüht, uns in seinem gebrochenen Englisch alles Wichtige zu vermitteln. Und die Tuk-Tuks in Kambodscha sind anders als in Bangkok: es handelt sich um kleine Anhänger, die an ganz normale Mopeds drangehängt werden. Und zum Glück sind diese deutlich größer und höher, so dass man bequem (und in aufrechter Sitzhaltung) beim Fahren die Landschaft bestaunen kann.

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Bildbeschreibung2

Schnapsladen? Oder Hausbar? Oder ...

... nein, eine Tankstelle. Diese gibt es an jeder Ecke. Man muss nur hinfahren, und das Tuk-Tuk bekommt eine Flasche Red Label ;-)


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Tanken

Wie gesagt: ranfahren, Flasche ordern, tanken ;-)

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Reisfelder

Ein Großteil der Landstriche abseits der Strasse bestehen aus Reisfeldern. Oftmals sieht man Männer mit Strohhüten dort arbeiten. Manchmal kann man aber auch Büffel dort beim Baden beobachten. Letzteres ist wohl nicht so gut für die Reisfelder ;-)

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Wohnen abseits der Stadt

In der Stadt gibt es öfters Steinhäuser. Begibt man sich jedoch weiter hinaus aufs Land, so sieht man die Leute in einfachen Hütten wie auf dem Bild wohnen. Trotz der Armut, die einem da entgegen kommt, scheinen die Leute fröhlich und machen nicht den Eindruck, mit ihrem Leben unglücklich zu sein oder in Selbstmitleid zu schwelgen. Und der ganz überwiegende Teil der Menschen hier ist sehr freundlich und offen.
Erstaunt hat uns, dass manche der Hütten eine Antenne am Dach haben und drinnen ein Fernseher steht. Wir fragen uns heute noch, wo der Strom herkommt.

 

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Bildbeschreibung2

Achtung Baustelle

Verkehrsschild auf kambodschanisch ;-)


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Bildbeschreibung4

Zahnarzt?

Falls hinter diesen Schild ein Zahnarzt steckt möchte ich nicht wissen, was der mit dem Laser macht ... ;-)

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Was alles auf ein Moped passt - Kokosnüsse

Und zwar nicht wenige ;-) Koskosmilch ist hier eine gängige Erfrischung. Zu Hause lässt man sich eine Dose Cola aus dem Automaten, hier kauft man am Stand eine Kokosnuss und lässt einen Strohhalm reinmachen ;-)

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Der Alround-Stand

Die Stände, wie sie an jeder Ecke zu finden sind, haben in der Regel vier wichtige Komponenten:
1) Die obligatorische rote Kühltruhe, in der Getränke aufbewahrt werden
2) Kokosnüsse
3) Klamotten
4) Souvenirs.
Quasi eine Mall auf kambodschanisch ;-)



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Bildbeschreibung7
Was alles auf ein Moped passt - Schweine

Dieser hier hat nur zwei, und die sind schon tot. Maximum waren drei Lebende. Dazu hatte das Moped hinten einen riesigen Käfig. Ein Moped haben wir auch gesehen, dass mindestens 20 tote Hühner dabei hatte.

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Bildbeschreibung9

Snack-Bude

Die Snack-Buden in Kambodscha fahren per Fahrrad, nehmen aktiv am Strassenverkehr teil und verkaufen den ganzen Tag leckere Kleinigkeiten. Feine Sache sowas ;-)

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Apsara Ballet

An einem Abend haben wir eine Tanzaufführung besucht. Beim traditionellen Khmer Tanz werden die Tänzer jedes mal in ihre Kostüme eingenäht, damit diese perfekt sitzen. Oben ein Bild eines Tanzes, der bei Opferzeremonien aufgeführt wird. Die Tänzerin macht dabei mit Händen und Füßen unterschiedliche Bewegungen die alle eine spezielle Bedeutung haben. Dazu gibt es traditionelle kambodschanische Musik. Wunderschön anzusehen und sehr sehr anmutig.


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Tanz der Fischer

Der Tanz der Fischer wird in ländlichen Gegenden getanzt. Männer und Frauen haben Körbe, in denen traditionelle Fisch gefangen wird. Diese Körbe nehmen sie abwechselnd als Kopfbedeckung, dann schlagen sie wieder damit auf den Boden, so dass ganz tolle Rhythmen entstehen.

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Mekbala Tanz

Hier tanzen zwei Tänzerinnen, eine symbolisiert das Gute, eine das Böse. Leider haben wir nur die Böse gut vor die Linse bekommen ;-)

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Legende der Reamker

Eine Szene aus dem Ramayana der Khmer. Eine Prinzessin wird gefangen gehalten und ihr Mann und dessen Bruder (im Bild) versuchen sie zu retten. Wir kennen die Geschichte zu wenig um alles zu verstehen, aber der Tanz, die Musik und vor allem die Kostüme waren unglaublich beeindruckend.

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