Von Wellington nach Queenstown

Entlang der Westküste der Südinsel

Die nächsten 10 Tage unserer Neuseelandreise führten uns von der nördlichen Spitze der Südinsel an der Westküste entlang nach Queenstown.

Die Landschaft

Die Südinsel ist deutlich ursprünglicher als die Nordinsel. Das Land ist zwar auch hier durchgehend "zivilisiert" (gerade mal 10 km am Stück, auf denen kein Haus oder keine Farm kommt), trotzdem vermittelt es den Eindruck von unberührter Natur.
Ganz besonders beeindruckt uns die Intensität der Farben: Grün in allen Varianten, gemischt mit dem Blau des Wassers und des Himmels.

PS: Auch die Strassen sind mittlerweile nicht mehr so schlimm kurvig .... ;-)

Übernachten

Wir sind mittlerweile komplett umgestiegen auf Motels. Es erstaunt uns selbst auch, da wir uns ursprünglich sehr auf das Übernachten in B&Bs gefreut hatten. Aber nach einigen weiteren Anläufen haben wir einfach feststellen müssen, dass das nichts für uns ist. Die meisten, die wir probiert hatten, hatten sehr kleine und enge Zimmer, im obligatorischen Aufenthaltsraum sitzt man dann zusammen mit den anderen Gästen, was jetzt auch nicht so unser Ding ist. Vom Gemeinschafts-Bad ganz zu schweigen. Natürlich ist es schön, wenn man sich mit den Vermietern unterhalten kann (durchweg alle sehr herzlich und gesprächsbereit), aber manchmal will man nach einem langen Tag einfach nur die Beine hochlegen und Ruhe haben. Alles in allem haben wir festgestellt, dass Motels das deutlich bessere Preis-Leistungsverhältnis haben (meistens mit getrenntem Schlaf- und Wohnraum) und oftmals auch recht charmant eingerichtet sind(am liebsten mochte ich die mit Whirlpool ;-) und auch des öfteren einen tollen Blick aufs Meer haben.

Das Wetter 

Was das Wetter betrifft, hatten wir bisher wirklich Glück. Auf der Südinsel hatten wir bisher einen regnerischen Tag, ansonsten nur bestes "Neuseeland-Wetter", zumeist von strahlend blauem Himmel und Sonne dominiert. Allerdings merkt man schon ganz stark, dass der Sommer sich dem Ende zuneigt und es Herbst wird. Die Bäume verfärben sich, es wird früher dunkel und später hell und alles hat schon diese melancholische Herbst-Stimmung. Verrückt, wenn man bedenkt, dass zu Hause gerade der Frühling eingekehrt ist ;-)

Das Essen - speziell Pizza

Essen in Neuseeland ist nach wie vor gut: gute bodenständige Küche und super Fisch und Meeresfrüchte.
Ein wirklicher Albtraum allerdings sind die Pizzas, die man hier bekommen kann.
Einmal sind wir unfreiwillig zu Pizza und Gingerbeer eingeladen worden und die Favouriten-Pizza unserer Gastgeber war folgendes (kein Witz!): Pizza mit Griechischem Joghurt, Cashew-Kernen, Banane (in Scheiben geschnitten wie Salami), Hühnchen und Barbecue-Sauce. Der Hammer, oder?
Besonders populär sind hier Saucen auf Pizzas: Barbecue, Balsamico, oder darf's etwas Aprikosensauce sein? Bevorzugt garniert mit Hühnchen.
Noch nicht geheilt von den bisherigen Erfahrungen, wollten wir uns dann noch einmal eine Take-away-Pizza unterwegs kaufen und haben auf der doch recht langen Pizza-Karte keine einzige gefunden, die wir ohne das Streichen einer oder mehrerer Zutaten essen konnten oder wollten (und wir reden hier nicht von so harmlosen Varianten wie Pizza Hawaii mit Ananas).

Der Abenteuerpark wird besser, geht aber weiter

Nach wie vor muss man für die meisten Sachen irgendwas buchen. Z.B. kann man im Abel Tasman National Park Wanderungen machen, muss aber zum Ausgangspunkt ein Taxi nehmen.
Fasziniert haben uns auch die Menschenmassen an der Suspension-Bridge, wo sich allen ernstes alle 3 Minuten ein Bunjee-Jumper in die Tiefe stürzt. Bunjee-Jumping als Massenabfertigung. Und Unmengen an Reisebussen karren Touristen hin, die dann an der Glasscheibe stehen und zukucken (uns eingeschlossen ;-).
Verblüffend ist jedoch, dass man trotz der totalen touristischen Erschließung immer wieder Flecken findet, an denen man alleine ist oder zumindest kaum Leute sind.

Zivilisationsmüll

In Anbetracht der vielen Touristen möchte man ja annehmen, dass das auch in Punkto Müll zu Buche schlägt. Das ist aber überhaupt nicht der Fall. Wir haben in den Wochen bisher noch keinen Zivilisationsmüll entdeckt, wie er sonst in Touristenzentren rumliegt (Cola-Dosen am Strand, Müll neben der Strasse, Essens-Verpackungen an Rastplätzen, etc.). Nichts. Absolut nichts, egal, wo man hinfährt. Das ist richtig richtig toll!
Und das liegt nicht daran, dass die Neuseeländer so gut im Müll-hinterher-wegräumen sind. Gar nicht. Die Kiwis achten einfach sehr auf die Natur und schätzen diese sehr hoch ein; und das scheint auch die Touristen 'anzustecken' :-))

 

Im Folgenden wie immer ein paar Fotos, um unsere Eindrücke etwas bildlicher zu machen ;-)


Endlich wieder Tiere - Pelzrobben im Abel Tasman National Park

Sehr verbreitet sind in Neuseeland die Pelzrobben.
Der Abel Tasman National Park hat lange Küstenabschnitte mit traumhaften Buchten und vielen kleinen Inselchen. Auf einigen wohnen die Pelzrobben, die, durchaus neugierig, dann auch mal zum Kayak hinschwimmen ;-)

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Bildbeschreibung2

Ohne buchen geht nix - auch kein Wassertaxi

Wer im Abel Tasman National Park Wandern will oder sich an einen der traumhaften Strände legen will, der muss ein Wassertaxi nehmen. Diese verkehren regelmäßig wie bei uns die U-Bahn zwischen definierten Stationen.

Um mal einen Eindruck zu vermitteln, wie durchorganisiert das ist, folgende Geschichte:
Da bei Ebbe das Meer sich mehrere hundert Meter weit vom Strand entfernt, braucht es einen Traktor (alles andere würde im nassen Sand stecken bleiben), um weit über den Strand bis zum Wasser zu fahren (der ganze Strand ist dabei voll von Traktoren, weil jedes Wassertaxi-Unternehmen einen eigenen Traktor hat). An so einem Traktor hängt dann ein Boot, das Wassertaxi, auf einem Anhänger. In diesem Boot sitzen bereits die 20 Touris, alle in knallgelbe Schwimmwesten gepackt, und warten, während der Traktor das Boot zum Wasser fährt und hineinbuchsiert. Hallaluja, das nenne ich mal Organisation ;-)


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Endstation Badebucht

Die Belohnung für die Fahrt mit dem Wassertaxi ist das ganze Tamtam dann allerdings wert: Unglaublich schöne Buchten und Strände.Die meisten Leute landen in einer der vielen traumhaften Badebuchten. Auch ohne weiteren großen Aufwand (wie zum Beispiel Wandern) kann man sich hier die Sonne auf den Bauch scheinen lassen.

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Karibik mit Bäumen

Wer noch ein paar Kilometer zu Fuss drauflegt, den erwarten einsame Strände. Plötzlich sind auch die vielen Menschen weg; man sucht sich in aller Ruhe seinen eigenen Traumstrand aus und geniesst den Tag ;-)

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Bildbeschreibung2

Split Apple Rock

Ein faszinierender riesiger runder Stein, der aussieht, als hätte ein Riese einen Handkantenschlag gelandet. Der Split Apple Rock ist natürlich auch ein Muss für jeden Touristen, weshalb wir auch eine geschlagene halbe Stunde gebraucht haben um ein Foto zu machen, bei dem kein Kayak, Ausflugsboot, Reisegruppe oder sonstwas im Bild war ;-)

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Bildbeschreibung4

Mit unserem Kayak zum Privatstrand

Nur ein Wort: Traumhaft!

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Pancake Rocks

Besonders beeindruckt haben uns die sogenannten Pancake Rocks. Die Felsen sind vom Wasser und der Witterung so gestaltet worden, dass sie wie aufeinandergestapelte Pfannkuchen aussehen. Eine atemberaubende Landschaft.

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Bildbeschreibung5

Franz Joseph Gletscher

Auf die Gletscher waren wir ja sehr neugierig, weil uns die in Südamerika als absolutes Highlight im Gedächtnis geblieben waren. Die beiden Gletscher hier in Neuseeland waren jedoch ganz anders, aber auf ihre Weise auch sehr beeindruckend. Im Gegensatz zu Südamerika enden die Gletscherzungen hier nicht in einem See sondern einfach in einem Geröllfeld. Auch hier sieht man, wie die Gletscher sich aufgrund der Klimaerwärmung immer mehr zurückziehen.

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Bildbeschreibung6

Gletscher - alles andere als eine weiße Weste

Die funkelnden blauen Eisoberflächen gibt es hier leider nicht. Aus der Nähe betrachtet sind die Gletscher sogar richtig dreckig. Was natürlich kein Wunder ist, denn sie schieben eine Menge Geröll und Schutt auf ihrem Weg ins Tal vor sich her.

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Bildbeschreibung7

Fox Gletscher

Gletscher Nummer 2. Leider gibt es keine Möglichkeit, einen besseren Blick auf die Gletscher zu bekommen. Ausser: Man bucht bei einem der ca. 78 Anbietern einen Hubschrauber- oder Flugzeugflug über den Gletscher (die Orte rund um die Gletscher bestehen zu 90% aus Event-Agenturen, die Gletscher-Flüge, Gletscher-Hiking oder Ähnliches anbieten).

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Bildbeschreibung8

Queenstown - die Abenteuersport-Metropole Neuseelands

Ein Zitat aus unserem Reiseführer: "Für die einen ist Queenstown die Königin unter den Urlaubsdomizilen - Sommer wie Winter. Einige Neuseeländer empfinden dagegen tiefe Abscheu vor der 'touristischen Hure', die ihr altes Gesicht liftet, indem sie historische Mauern platt machen lässt, die überall überteuerte Preise kassiert und mit einem Casino die Besucher zusätzlich abzockt".
So schlimm fanden wir nun Queenstown aber auch nicht: aus unserer Sicht einen nette kleine Stadt, in der man auch gemütlich einen Nachmittag verbringen kann.
Aber auch klar ist: Queenstown ist dominiert von >>Event-Agenturen<<. Neben sämtlichen Arten von Scenic Flights und Cruises kann man Jetboot fahren, Raften, River Kayaken, Sky Diven, Fallschirm Springen und noch viele Dinge mehr, von deren Existenz wir bisher gar nichts wussten.
Wir haben uns dann entschlossen, eine Rafting-Tour zu machen. Und was war? Das Wasser im Fluss war zu niedrig, Rafting fiel damit ins Wasser ;-). Dann sind wir eben weitergefahren .....

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Bildbeschreibung9

Tolle Landschaft

Dafür sind wir mit wunderschöner Landschaft entschädigt worden.

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Bildbeschreibung10

Schafe - es gibt sie doch

Nachdem wir beim letzten Mal berichtet hatten, dass es wesentlich mehr Kühe als Schafe gibt (was auch weiterhin so ist), nun doch endlich mal ein Schaf-Bild. Und man glaubt es kaum, auch aus den putzigen kleinen Wollknäulen kann man ein Event machen: Sheep-Sheering-Shows!
Manche Farmen bieten Schaf-Scher-Vorführungen an; einfach zu buchen: Ticket kaufen und schon kann man Zeuge eine Schaf-Scherung werden. Und das dreimal täglich: 10 Uhr, 13 Uhr und 16 Uhr ;-)

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